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Nachdem nun die drei geistigen und natürlichen Prinzipien sowie das dreifache Leben erklärt wurden, liegt es nahe, daß die Frage nach der Seele, die das Ganze lebendig macht und alles bewegt, noch einmal tiefer beleuchtet wird. Dazu stellte ein hochgebildeter Arzt vierzig Fragen. Dieser Arzt war Balthasar Walther aus Schlesien, der als Zeitgenosse von Jacob Böhme zwischen 1558 und 1631 lebte. Er war als Forscher nach der „wahren verborgenen Weisheit“ sechs Jahre lang in Arabien, Syrien und Ägypten gereist, um Kabbala, Magie, Alchemie und Theosophie zu studieren und den Stein der Weisen zu finden. Enttäuscht kehrte er nach diesen Jahren in seine Heimat zurück, und hier fand sein ruheloses Suchen in Görlitz das Ziel: Drei Monate lebte er im Haus von Jakob Böhme und gewann die ersehnte Weisheit „bey diesem einfältigen Manne und verworfenen Eckstein“. Balthasar Walther zog später nach Paris und verbreitete dort Böhmes Schriften, den er „Teutonicus Philosophus“ nannte. (Quelle: Hans Tesch, 1971)
Nun, heute sind viele moderne Naturwissenschaftler der Meinung, daß das Leben nur ein „Grenzphänomen der Materie ist“ und nur einen ganz winzigen Teil des Universums ausmacht, der mathematisch zu vernachlässigen ist (Quelle: Harald Lesch, 2017). Trotzdem gibt es wohl immer noch Menschen, die über ihre Seele in dieser äußeren Welt vor allem bezüglich Geburt und Tod ernsthaft nachdenken. Gott sei Dank!
• Vorrede des Autors an die Leser
• 1. Frage nach dem Ursprung der Seele
• Erklärung der philosophischen Kugel
• Anhang: Das umgewandte Auge
• 2. Frage nach der Essenz der Seele
• 3. Frage nach dem Bild Gottes
• 4. Frage nach dem Einblasen der Seele
• 5. Frage nach der Gestaltung der Seele
• 6. Frage nach dem Vermögen der Seele
• 7. Frage nach der Körperlichkeit der Seele
• 8. Frage nach der Fortpflanzung der Seele
• 9. Frage nach der Vereinigung von Seele und Leib
• 10. Frage nach dem Weg der Seele
• 11. Frage nach dem Sitz der Seele im Menschen
• 12. Frage nach der Erleuchtung der Seele
• 13. Frage nach der Speisung aus dem Wort Gottes
• 14. Frage nach der Reinheit von Sünde
• 15. Frage nach dem Eintreten der Sünde
• 16. Frage nach der Vereinigung beider Leiber
• 17. Frage nach der Gegensätzlichkeit von Geist und Fleisch
• 18. Frage nach dem Abscheiden der Seele im Tod
• 19. Frage nach der Sterblichkeit der Seele
• 20. Frage nach der Rückkehr zu Gott
• 21. Frage nach dem Weg der Seele nach dem Tod
• 22. Frage nach der Freude der Seele
• 23. Frage nach dem Leiden der gottlosen Seelen
• 24. Frage nach dem Gebet für abgeschiedene Seelen
• 25. Frage nach dem Schoß Abrahams
• 26. Frage nach dem Einfluß verstorbener Seelen
• 27. Frage nach dem Wissen der Seelen im Tod
• 28. Frage nach der Wissenschaft im Himmel
• 29. Frage nach der Ruhe und Freude der Seele
• 30. Frage zur Auferstehung am Jüngsten Tag
• 31. Frage nach den glorifizierten Leibern der Seelen
• 32. Frage nach der Freude und Herrlichkeit im Jenseits
• 33. Frage nach der Materie der Leiber im Jenseits
• 34. Frage nach dem Elend der Verdammten
• 35. Frage nach dem Leben von Henoch
• 36. Frage nach der Seele von Christus
• 37. Frage nach dem Geist Christi
• 38. Frage nach den Geschehnissen am Ende der Welt
• 39. Frage nach dem Paradies mit seinen Bewohnern
• 40. Frage nach der Veränderlichkeit des Paradieses
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Dieses Bild der „Philosophischen Kugel“ stammt aus einem Buch von 1730 und entstand nach den Angaben im Text. In dieser Symbolik sind drei wesentliche Aspekte unserer Welt dargestellt, eine Kugel, ein Auge und ein Kreuz. Die Kugel ist das Ganze und hat deshalb kein Außerhalb, keine äußere Ursache, aber scheint eine äußere Grenze zu haben. Es ist sozusagen ein selbsterhaltendes System, das im grundlosen Grund bzw. „Abgrund“ schwebt, der auch diese Kugel vollkommen durchdringt, ähnlich wie unser ganzes Universum, das auch nur scheinbare Grenzen bezüglich der Sichtbarkeit hat. Und weil diese Kugel kein Außerhalb hat, so gibt es auch kein bestimmtes Zentrum im Inneren dieser Kugel. Sondern jeder Punkt, wohin sich der Beobachter stellt, wird zum Zentrum, wie auch unser Universum kein bestimmtes Zentrum hat. Und das Auge ist der Beobachter mit dem Bewußtsein, der in dieser Kugel steht und von jedem Punkt aus die ganze Kugel betrachten kann, wie man auch im Universum von jedem Beobachtungspunkt aus das Ganze sehen kann. Und das Kreuz ist das Unterscheidende, so daß viele verschiedene Zentren entstehen, die hier mit Zahlen und Begriffen bezeichnet sind, aus deren Sicht die Kugel unterschiedlich erscheint. Das sind sozusagen die Standpunkte unseres „begrifflichen Verstandes“, auf denen unser Bewußtsein jeweils im Zentrum steht. Dazu spaltet das Kreuz dieses Auge des Bewußtseins auch in eine dunkle und helle Seite mit Oben und Unten, die Jacob Böhme auf geniale Weise mit dem Rücken aneinanderstellt, so daß sie in verschiedene Richtungen schauen. Damit fließen die scheinbaren Außengrenzen der Kugel in das Innere, wo die Liebe im Zentrum des Kreuzes in Form eines Herzens wieder alles ganzheitlich vereinen kann. So ist dieses Bild eine wunderbare Hilfe, um über die ganzheitliche Welt und das Universum zu meditieren, in der unsere Seele lebt und wandert. Und eine ausführliche Beschreibung aller Details findet man natürlich in diesem Text.
✍ Vierzig Fragen von der Seelen-Urstand, 1648
✍ Alle theosophische Wercken, Band4, 1682
✍ PSYCHOLOGIA VERA, oder Viertzig Fragen Von der Seelen, 1730
✍ Jakob Böhme's sämmtliche Werke, Band 6, 1843
Veröffentlichung: 14. Januar 2022