Lebensgeschichten über Jakob Böhme

Das Thema „Lebensgeschichte“ ist natürlich ein weites Feld. Und Böhme selbst hätte wohl nie eine eigene Biographie geschrieben, um sich in Wikipedia zu verewigen. So gibt es auch kein Bildnis von ihm, daß zu seinen Lebzeiten entstanden wäre. Er war sich ja bewußt, das er nur ein Glied im Ganzen ist und daß dieses Ego mit seiner eigenwilligen Geschichte, darauf viele Menschen so stolz sind, nur eine kleine Welle auf einem ewigen grenzenlosen Meer ist. Trotzdem möchten wir hier versuchen, einige überlieferte Berichte zusammenzufassen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, auch wenn wir uns bewußt sind, daß es nur eine Gradwanderung zwischen Mythos und Wahrheit ist. Aber so ist nun einmal unsere Welt…

Inhaltsverzeichnis - »Lebensgeschichten«

Von Franckenberg: Bericht vom Leben und Abscheiden (1651)
Dr. Weisner: Wahrhaftiger Bericht (1651)
Dr. Kober: Bericht über Krankheit, Sterben und Beisetzung (1624)
E. Hegenicht: Über die Quelle von Wissen und Weisheit (1669)
P. Deussen: Einleitung zum christlichen Hintergrund (1897)
R. Jecht: Die Lebensumstände Jakob Böhmes (1924)

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Jacob Böhme, Hüblin, 1677

Auf diesem Kunstwerk von 1677 kann man sehr gut erkennen, wie sich Jakob Böhme mit seinen Erkenntnissen und Botschaften in dieses ganze lebendige Universum einfügt und als erkennendes Bewußtsein natürlich im Zentrum steht. Er trägt die symbolische Krone und auch den Siegerkranz, die er in seinen Schriften häufig erwähnt. Links sieht man die dunkle Seite der Welt, recht die helle, oben den Himmel und unten die Erde. Dieser Kupferstich mit Radierung (46x36cm) ist eine wirklich großartige Arbeit mit vielen kleinen Details, die den damaligen Kosmos mit biblischer und metaphysischer Symbolik darstellen, dazu es auch eine ausführliche Beschreibung gibt. Daß ein solches Werk entstand, zeigt auch, welche große Kraft Böhme damals noch hatte.

Jacob Böhme, Grabkreuz, 1686

Diese symbolische Darstellung des Grabkreuzes von Jakob Böhme auf dem Friedhof in Görlitz stammt ursprünglich aus einer holländischen Ausgabe von 1686. Man sieht gut, wie das Kreuz in der Erde steht und oben den Himmel berührt und damit viele andere Kreuze sowie die Friedhofsmauer weit überragt. Deshalb wurde es wohl auch von neidischen Menschen schnell zerstört. Eine ausführliche Beschreibung der Symbole und Inschriften findet man im obigen Bericht von Abraham von Franckenberg ab §33.

Veröffentlichung: 27.11.2022, 1. Advent