Vom übersinnlichen Leben

Ein Gespräch zwischen Meister und Jünger.

(Text von Jakob Böhme aus „Der Weg zu Christo“ um 1622, deutsche Überarbeitung 2020)

Wie die Seele zu göttlicher Anschauung und Gehör kommen kann, und was ihre Kindheit im natürlichen und übernatürlichen Leben sei, und wie sie aus der Natur in Gott eingehe, anstatt aus Gott in die Natur der Ichheit, was also ihre Seligkeit und ihr Verderben ist.

1. Der Jünger sprach zum Meister: Wie kann ich zu dem übersinnlichen Leben kommen, so daß ich Gott sehe und sprechen höre?

Der Meister sprach: Wenn du dich nur einen Augenblick dahin schwingen kannst, wo keine Kreatur wohnt, dann hörst du, was Gott spricht.

2. Der Jünger sprach: Ist das nah oder fern?

Der Meister sprach: Es ist in dir, und wenn du nur eine Stunde schweigen kannst von all deinem Wollen und Sinnen, dann wirst du unaussprechliche Worte Gottes hören.

3. Der Jünger sprach: Wie kann ich hören, wenn ich von Sinnen und Wollen stillstehe?

Der Meister sprach: Wenn du von Sinnen und Wollen deiner Ichheit stillstehst, dann wird in dir das ewige Hören, Sehen und Sprechen offenbar, und es hört und sieht Gott durch dich. Dein eigenes Hören, Wollen und Sehen verhindert, daß du Gott siehst oder hörst.

4. Der Jünger sprach: Womit soll ich Gott hören und sehen, wenn Er über der Natur und Kreatur ist?

Der Meister sprach: Wenn du stillschweigst, dann bist du das, was Gott vor der Natur und Kreatur war, daraus er deine Natur und Kreatur machte. So hörst und siehst du damit, mit dem Gott in dir sah und hörte, ehe dein eigenes Wollen, Sehen und Hören begann.

5. Der Jünger sprach: Was hält mich dann auf, daß ich nicht dahin kommen mag?

Der Meister sprach: Dein eigenes Wollen, Hören und Sehen, und daß du gegen das strebst, daraus du gekommen bist. Mit deinem eigenen Wollen trennst du dich von Gottes Wollen ab, und mit deinem eigenen Sehen siehst du nur in dein Wollen. Und dein Wollen verstopft dir das Gehör mit der Eigensinnlichkeit irdisch-natürlicher Dinge und führt dich in einen (natürlichen) Grund und überschattet dich mit dem, was du willst, so daß du nicht zu dem übernatürlichen, übersinnlichen Grund kommen kannst.

6. Der Jünger sprach: Wenn ich in der Natur stehe, wie kann ich dann durch die Natur in den übersinnlichen Grund kommen, ohne Zerstörung der Natur?

Der Meister sprach: Dazu gehören drei Dinge. Das erste ist, daß du deinen Willen Gott ergibst und dich zum Grund in seine Barmherzigkeit versenkst. Das zweite ist, daß du deinen eigenen Willen läßt und nicht tust, wozu dich dein Wille treibt. Das dritte ist, daß du dich dem Kreuz unterwirfst, damit du die Anfechtung von Natur und Kreatur ertragen kannst. Und wenn du das tust, dann wird dir Gott einsprechen und deinen gelassenen Willen in sich und damit in den übernatürlichen Grund einführen. So wirst du hören, was der Herr in dir spricht.

7. Der Jünger sprach: Dann müßte ich die Welt verlassen und mein Leben verlieren, wenn ich das täte?

Der Meister sprach: Wenn du die Welt verläßt, dann kommst du in das, daraus die Welt gemacht wurde. Und wenn du dein Leben verlierst und in Ohnmacht deines Vermögens kommst, dann steht es in dem, um dessentwillen du es verläßt, also in Gott, daraus es in die Leiblichkeit kam.

8. Der Jünger sprach: Gott hat den Menschen in das natürliche Leben geschaffen, daß er herrsche über alle Kreaturen auf Erden und ein Herr sei über Alles in dieser Welt. Deshalb müßte er es ja eigentümlich besitzen.

Der Meister sprach: Ist es, daß du allein äußerlich über die Kreaturen herrschst, so bist du mit deinem Willen und deiner Herrschaft in tierischer Art und stehst nur in bildlicher (bzw. eingebildeter), vergänglicher Herrschaft. Auch führst du deine Begierde in ein tierisches Wesen, davon du infiziert und gefangen wirst und auch tierische Art bekommst. Ist es aber, daß du die bildliche Art verlassen hast, so stehst du in der Überbildlichkeit und herrschst in dem Grund über alle Kreaturen, aus dem sie geschaffen wurden. Und so kann dir auf Erden nichts schaden, denn du bist mit allen Dingen gleich und dir ist nichts ungleich (bzw. gegensätzlich oder feindlich).

9. Der Jünger sprach: Oh lieber Meister, lehre mich doch, wie ich bald dahin kommen kann, daß ich allen Dingen gleich sei.

Der Meister sprach: Gern! Gedenke an die Worte unseres Herrn Jesu Christi, als er sprach: »Es sei denn, daß ihr umkehrt und wie die Kinder werdet, sonst könnt ihr das Reich Gottes nicht sehen. (Matth. 18.3)« Ist es nun, daß du allen Dingen gleich werden willst, so mußt du alle Dinge verlassen, deine Begierde von ihnen abwenden und ihrer nicht begehren, noch dich bemühen, irgendein Etwas als Eigentum zu besitzen. Denn sobald du ein Etwas in deine Begierde faßt und zum Eigentum in dich einläßt und nimmst, so ist das Etwas ein Ding mit dir und wirkt mit dir in deinem Willen. Dann bist du schuldig, dasselbe zu beschirmen und dich dessen als dein eigenes Wesen anzunehmen. Wenn du aber nichts in deine Begierde einnimmst, dann bist du von allen Dingen frei und herrschst zugleich auf einmal über alle Dinge. Denn du hast nichts in deiner Annehmlichkeit, und bist allen Dingen ein Nichts, und so sind dir auch alle Dinge ein Nichts. Du bist wie ein Kind, das nicht versteht, was ein Ding ist, und wenn du es auch verstehst, so verstehst du es ohne Berührung deiner Empfindlichkeit, nämlich auf die Art, wie Gott alle Dinge beherrscht und sieht, und Ihn doch kein Ding ergreift.

Weil du aber sprachst, ich solle dich belehren, wie du dazu kommen könntest, so siehe die Worte Christi an, als er sprach: »Ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh. 15.5)« Du kannst in eigenem Vermögen nicht zu solcher Ruhe kommen, daß dich keine Kreatur berühre, es sei denn, daß du dich in das Leben unseres Herrn Jesu Christi ganz ergibst, dein Wollen und Begehren Ihm ganz übergibst und ohne Ihn nichts willst. Dann stehst du in der Welt mit deinem Leib in den Eigenschaften und mit deinem Verstand unter dem Kreuz unseres Herrn Christi. Aber mit deinem Willen wandelst du im Himmel und stehst an dem Ende, davon alle Kreaturen gekommen sind und dahin sie wieder gehen. So kannst du mit dem (gedanklichen) Verstand alles äußerlich schauen und mit dem Gemüt innerlich, und mit Christus, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, in und über alle Dinge herrschen.

10. Der Jünger sprach: Oh Meister, die Kreaturen, welche in mir leben, halten mich, so daß ich mich nicht ganz ergeben kann, wie ich gern wollte.

Der Meister sprach: Wenn dein Wille von den Kreaturen weggeht, dann sind die Kreaturen in dir verlassen und sind in der Welt, und so ist nur dein Leib bei den Kreaturen, du aber wandelst geistig mit Gott. Und wenn dein Wille die Kreaturen verläßt, dann sind die Kreaturen in ihm gestorben und leben nur im Leib in der Welt. Und wenn der Wille nicht in sie eingeht, dann können sie die Seele nicht berühren. Denn St. Paulus sagt: »Unser Wandel ist im Himmel. (Phil. 3.20)« Also seid ihr ein Tempel des Heiligen Geistes, der in euch wohnt. So wohnt nun der Heilige Geist im Willen, und die Kreaturen wohnen im Leib.

11. Der Jünger sprach: Wenn der Heilige Geist im Willen des Gemütes wohnt, wie kann ich mich bewahren, so daß er nicht von mir weicht?

Der Meister sprach: Höre die Worte unseres Herrn Jesu Christi, der sprach: »Wenn ihr an meiner Rede bleibt, dann bleiben meine Worte in euch. (Joh. 8.31 / 15.7)« Ist es, daß du mit deinem Willen in den Worten Christi bleibst, dann bleibt sein Wort und Geist in dir. Ist es aber, daß dein Wille in die Kreaturen geht, dann hast du dich von Ihm getrennt. Dann kannst du dich nicht anders bewahren, es sei denn, du bleibst stets in gelassener Demut und begibst dich in eine immerwährend stetige Buße, so daß dich immer reue, daß Kreaturen in dir leben. Wenn du das tust, dann stehst du im täglichen Sterben der Kreaturen und in täglicher Himmelfahrt nach dem Willen.

12. Der Jünger sprach: Oh lieber Meister, lehre mich doch, wie ich in eine solche immerwährend stetige Buße kommen kann.

Der Meister sprach: Wenn du das verläßt, das dich liebt, und das liebst, das dich haßt, dann kannst du immerwährend darin stehen.

13. Der Jünger sprach: Was ist das?

Der Meister sprach: Das sind deine Kreaturen in Fleisch und Blut, vor allem diejenigen, die dich lieben, denn sie lieben dich, weil dein Wille diese pflegt, und die muß der Wille verlassen und für Feinde halten. Und das Kreuz unseres Herrn Jesu Christi mit der Welt Spott, das dich haßt, das mußt du lieben lernen und zu täglicher Übung deiner Buße tragen, dann wirst du stets Ursache haben, dich mit der Kreatur zu hassen und die ewige Ruhe zu suchen, darin dein Wille ruhen kann, wie Christus sprach: »In mir habt ihr Ruhe, aber in der Welt habt ihr Angst. (Joh. 16.33)«

14. Der Jünger sprach: Wie könnte ich in solcher Anfechtung bestehen?

Der Meister sprach: Wenn du dich alle Stunden nur einmal jenseits aller Kreaturen über allen sinnlichen Verstand in die allerlauterste Barmherzigkeit Gottes, in das Leiden unseres Herrn Jesu Christi einschwingst und dich darin ergibst, so wirst du die Kraft bekommen, um über Sünde, Tod, Teufel, Hölle und Welt zu herrschen, und so kannst du in aller Anfechtung bestehen.

15. Der Jünger sprach: Wie könnte es mir armen Menschen wohl geschehen, daß ich mit dem Gemüt dahin gelangen kann, wo keine Kreatur ist?

Der Meister sprach gar gütig zu ihm: Oh lieber Jünger, wäre es, daß sich dein Wille nur eine Stunde von aller Kreatur abwenden und dahin schwingen könnte, wo keine Kreatur ist, er würde überkleidet mit dem höchsten Glanz der Herrlichkeit Gottes und würde in sich die allersüßeste Liebe unseres Herrn Jesu Christi schmecken, die kein Mensch aussprechen kann, und in sich die unaussprechlichen Worte unseres Herrn aus seiner großen Barmherzigkeit empfinden. Er würde in sich fühlen, daß ihm das Kreuz unseres Herrn Jesu Christi in ein sanftes Wohltun (bzw. Heilen) gewandelt würde, und würde dasselbe lieber gewinnen, als der Welt Ehre und Gut.

16. Der Jünger sprach: Was würde aber dem Leib geschehen, solange er als Kreatur leben muß?

Der Meister sprach: Der Leib würde in die Nachfolge unseres Herrn Jesu Christi gestellt werden, der offenbarte, daß sein Reich nicht von dieser Welt sei (Joh. 18.36). Er würde beginnen, von außen und innen zu sterben. Von außen bezüglich der Welt Eitelkeit und bösen (unheilsamen) Taten, und er würde aller Üppigkeit gram und feindlich werden. Von innen bezüglich aller bösartigen Lust und Zuneigung, und er würde einen ganz neuen Sinn und Willen bekommen, welcher stets zu Gott gerichtet ist.

17. Der Jünger sprach: Die Welt würde ihn aber darum hassen und verachten, weil er ihr widersprechen müßte und anders leben und anders tun als sie.

Der Meister sprach: Dessen wird er sich nicht annehmen, als ob ihm Leid geschähe, sondern er wird sich freuen, daß er würdig geworden ist, dem Vorbild unseres Herrn Jesu Christi ähnlich zu werden und solches Kreuz unserem Herrn gern nachtragen zu wollen, daß er ihm nur seine allersüßeste Liebe dafür einflöße.

18. Der Jünger sprach: Wie würde ihm aber geschehen, wenn ihn Gottes Zorn von innen und die böse Welt von außen angriffen, wie unserem Herrn Christus geschah?

Der Meister sprach: Ihm geschähe wie unserem Herrn Christus. Als er von der Welt und den Priestern verspottet und gekreuzigt wurde, da befahl er seine Seele dem Vater in seine Hände und schied aus der Angst dieser Welt in die ewige Freude. So würde er auch aller Welt Spott und Angst verlassen und in sich selbst in die große Liebe Gottes eingehen und durch den allersüßesten Namen „Jesus“ erquickt und erhalten werden. Und er würde in sich eine neue Welt sehen und empfinden, welche durch Gottes Zorn hindurchdringt. Dahinein würde er seine Seele entwickeln und alles gleich achten: Sei der Leib in der Hölle oder auf Erden, so ist sein Gemüt doch in der größten Liebe Gottes.

19. Der Jünger sprach: Wie würde aber sein Leib in der Welt ernährt, und wie wollte er die Seinen ernähren, wenn aller Welt Ungunst auf ihn fiele?

Der Meister sprach: Er bekommt eine größere Gunst, als die Welt jemals vermag, denn er hat Gott und alle seine Engel zu Freunden, die ihn in aller Not beschützen. So ist Gott sein Segen in allen Dingen. Und auch wenn es scheint, als wollte Er nicht, so ist es nur eine Probe und Liebeszug, daß er desto mehr zu Gott beten soll und ihm alle seine Wege anbefehlen.

20. Der Jünger sprach: Er verliert aber alle seine guten Freunde, und niemand ist mit ihm, der ihm in Nöten beisteht.

Der Meister sprach: Er bekommt das Herz aller guten Freunde zum Eigentum und verliert nur seine Feinde, welche zuvor seine Eitelkeit und Bosheit geliebt haben.

21. Der Jünger sprach: Wie geschieht es, daß er alle guten Freunde zum Eigentum bekommt?

Der Meister sprach: Er bekommt alle die Seelen zu Brüdern und Gliedern seines eigenen Lebens, welche unserem Herrn Jesu angehören. Denn Gottes Kinder sind in Christus nur Einer, und der ist Christus in Allen. Darum bekommt er sie alle zu leiblichen Gliedern in Christus, denn sie haben die himmlischen Güter alle gemeinsam und leben in Einer Liebe Gottes, wie die Zweige des Baumes von Einem Saft (aus Einer Wurzel). Auch mag es ihm an äußerlichen, natürlichen Freunden nicht mangeln, wie unserem Herrn Christus. Wenn ihn auch die Hohepriester und Gewaltigen der Welt nicht lieben wollten, die Ihm nicht angehörten und nicht seine Glieder und Brüder waren, so liebten Ihn aber jene, welche seiner Worte fähig waren. Damit würden Ihn all jene lieben, welche die Wahrheit und Gerechtigkeit lieben, und sich zu Ihm gesellen, wie Nikodemus zu Jesu während der Nacht, der in seinem Herzen Jesus wegen der Wahrheit liebte und sich äußerlich vor der Welt scheute (Joh. 3.1). So wird er unvorstellbar viele gute Freunde haben.

22. Der Jünger sprach: Es ist aber sehr schwer, von aller Welt verachtet zu sein.

Der Meister sprach: Was dir jetzt schwer zu sein dünkt, das wirst du danach am meisten lieben.

23. Der Jünger sprach: Wie kann das sein oder geschehen, daß ich liebe, was mich verachtet?

Der Meister sprach: Jetzt liebst du irdische Weisheit. Wenn du aber mit himmlischer überkleidet bist, dann siehst du, daß aller Welt Weisheit nur Torheit ist, und die Welt nur deinen Feind haßt, nämlich das sterbliche Leben, das du auch selbst haßt, aber in Seinem Willen. So beginnst du, solche Verachtung des tödlichen Leibes auch zu lieben.

24. Der Jünger sprach: Wie kann das zusammen geschehen, daß sich ein Mensch liebe und auch hasse?

Der Meister sprach: Was du dann in dir liebst, das liebst du in dir nicht als eine Deinheit, sondern als eine gegebene Liebe Gottes. Du liebst den göttlichen Grund in dir, dadurch du Gottes Weisheit und Wunderwerke samt deinen Brüdern liebst. Aber was du dann in dir haßt, das tust du nach der Deinheit, in welcher dir das Böse anhaftet. Und das tust du, weil du gern die Ichheit zerbrechen willst, damit sie dir zu einem ganz göttlichen Grund werde. Die Liebe haßt die Ichheit, weil die Ichheit ein tödliches Ding ist, und sie können wohl nicht beisammenstehen, denn die Liebe besitzt den Himmel und wohnt in sich selbst, aber die Ichheit besitzt die Welt samt ihren Wesen und wohnt auch in sich selbst. Doch wie der Himmel die Welt beherrscht und die Ewigkeit die Zeit, so herrsche auch die Liebe über das natürliche Leben.

25. Der Jünger sprach: Lieber Meister, sage mir doch, warum müssen Liebe und Leid wie Freund und Feind beisammen stehen? Warum gibt es nicht nur Liebe?

Der Meister sprach: Wenn die Liebe nicht in Leid stünde, dann hätte sie nichts, das sie lieben könnte. Weil aber ihr Wesen, das sie liebt, nämlich die arme Seele, in Leid und Pein steht, so hat sie Ursache, ihr eigenes Wesen zu lieben und es von Pein zu erretten, damit sie wieder geliebt werde. Auch könnte nicht erkannt werden, was Liebe wäre, wenn sie nichts hätte, das sie lieben könnte.

26. Der Jünger sprach: Was ist die Liebe in ihrer Kraft und Tugend sowie in ihrer Höhe und Größe?

Der Meister sprach: Ihre Tugend ist das Nichts, und ihre Kraft ist durch Alles. Ihre Höhe ist so hoch wie Gott, und ihre Größe ist größer als Gott. Wer sie findet, der findet Nichts und Alles.

27. Der Jünger sprach: Oh lieber Meister, sage mir doch, wie ich das verstehen kann?

Der Meister sprach: Daß ich sprach »ihre Tugend sei das Nichts«, das verstehst du, wenn du von aller Kreatur abgehst und aller Natur und Kreatur ein Nichts wirst. So bist du im ewigen Einen, und das ist Gott selbst, und so empfindest du der Liebe höchste Tugend.

Daß ich aber sagte »ihre Kraft ist durch Alles«, das empfindest du in deiner Seele und Leib: Wenn die große Liebe in dir entzündet wird, dann brennt sie, wie es kein Feuer vermag. Auch siehst du das an allen Werken Gottes, wie sich die Liebe in Alles ausgegossen hat, und wie die Liebe in allen Dingen der innerste und äußerste Grund ist: Innerlich nach der Kraft, und äußerlich nach der Gestalt (die göttliche Liebe in der Einheit und Vielfalt).

Und daß ich ferner sprach »ihre Höhe ist so hoch wie Gott«, das verstehst du in dir selbst, wenn sie dich in sich so hoch führt wie Gott selbst ist, wie du das an unserem lieben Herrn Christus bezüglich unserer Menschheit sehen kannst, welchen die Liebe bis in den höchsten Thron in die Kraft der Gottheit geführt hat.

Daß ich aber auch sprach »ihre Größe wäre größer als Gott«, das ist auch wahr, denn wo Gott nicht wohnt, da geht die Liebe hinein: Denn als unser lieber Herr Christus in der Hölle stand, da war die Hölle nicht Gott, aber die Liebe war da und zerbrach den Tod. Auch wenn dir Angst ist, dann ist Gott nicht die Angst, aber seine Liebe ist da und führt dich aus der Angst in Gott. Wenn sich Gott in dir verbirgt, dann kommt die Liebe und offenbart ihn in dir.

Und daß ich weiter sagte »wer sie findet, der findet Nichts und Alles«, das ist auch wahr, denn er findet einen übernatürlichen, übersinnlichen Ungrund, wo keine Stätte zu ihrer Wohnung ist, und er findet nichts, das ihr gleich sei. Darum kann man sie mit nichts vergleichen, denn sie ist tiefer als ein Etwas. Darum ist sie allen Dingen ein Nichts, weil sie nicht faßbar ist. Und darum, daß sie Nichts ist, ist sie von allen Dingen frei und ist das einige Gute, das man nicht aussprechen kann, was es sei.

Daß ich aber endlich sagte »er finde Alles, wer sie findet«, das ist auch wahr, denn sie ist aller Dinge Anfang gewesen und beherrscht alles. Wenn du sie findest, dann kommst du in den Grund, daraus alle Dinge entstanden sind und darin sie stehen, und dann bist du in ihr ein König über alle Werke Gottes.

28. Der Jünger sprach: Lieber Meister, sage mir doch, wo wohnt sie im Menschen?

Der Meister sprach: Wo der Mensch nicht wohnt, da hat sie ihren Sitz im Menschen.

29. Der Jünger sprach: Wo ist das, wo der Mensch in sich selber nicht wohnt?

Der Meister sprach: Das ist die zum Grund gelassene Seele, wenn die Seele ihres eigenen Willens abstirbt und selber nichts mehr will, außer was Gott will, dort wohnt sie. Denn soweit der eigene Wille sich selber tot ist, soweit hat sie die Stätte eingenommen. Wo zuvor eigener Wille saß, da ist jetzt Nichts. Und wo Nichts ist, dort ist Gottes Wille allein wirkend.

30. Der Jünger sprach: Wie kann ich sie aber ohne Sterben meines Willens fassen?

Der Meister sprach: Wenn du sie fassen willst, dann flieht sie von dir. Wenn du dich ihr aber ganz und gar ergibst, dann bist du dir nach deinem Willen tot, und dann wird sie das Leben deiner Natur. Sie tötet dich nicht, sondern macht dich lebendig nach ihrem Leben. Dann lebst du, aber nicht in deinem, sondern in ihrem Willen, denn dein Wille wurde ihr Wille. So bist du dir dann tot, und lebst aber in Gott.

31. Der Jünger sprach: Wie kommt es, daß so wenige Menschen diese Liebe finden, die sie doch alle gern hätten?

Der Meister sprach: Sie alle suchen sie in Etwas, als in bildlicher Meinung in eigener Begierde, und dazu haben sie fast alle eigene natürliche Lust. Auch wenn sie sich ihnen gleich anbietet, so findet sie doch keine Stätte in ihnen, denn die Bildlichkeit eigenen Willens hat sich an ihre Stätte gesetzt. So wollen sie die Bildlichkeit eigener Lust in sich haben. Aber davor flieht sie davon, denn sie wohnt allein im Nichts, und darum finden sie sie nicht.

32. Der Jünger sprach: Was ist ihr Amt im Nichts?

Der Meister sprach: Das ist ihr Amt, daß sie ohne Unterlaß in das Etwas eindringt. Und wenn sie im Etwas eine Stätte finden kann, die stillsteht, dann nimmt sie diese ein und erfreut sich mit ihrer feuerflammenden Liebe mehr darin, als die Sonne in der Welt. Ihr Amt ist es, daß sie ohne Unterlaß im Etwas ein Feuer anzünde und das Etwas verbrenne und sich damit über-inflammiere (über-begeistert bzw. ganzheitlich vergeistigt).

33. Der Jünger sprach: Oh lieber Meister, wie kann ich das verstehen?

Der Meister sprach: Ist es, daß sie ein Feuer in dir entzünden kann, dann wirst du das fühlen, wie sie deine Ichheit verbrennt und sich deines Feuers so hoch erfreut, daß du dich eher töten ließest, als wieder in dein Etwas einzugehen. Auch ist ihre Flamme so groß, daß sie nicht von dir lassen würde, und wenn auch dein zeitliches Leben zu Ende ginge. So begleitete dich ihr Feuer über den Tod hinaus. Selbst wenn du in die Hölle fahren würdest, sie zerbräche die Hölle um deinetwillen.

34. Der Jünger sprach: Lieber Meister, ich mag meine Verirrung nicht mehr ertragen. Wie kann ich den nächsten Weg zu dieser Liebe finden?

Der Meister sprach: Wo der Weg am härtesten ist, da gehe hin, und was die Welt verwirft, das nimm an, und was sie tut, das tue du nicht. Wandle der Welt in allen Dingen zuwider (durch Entsagung), dann gehst du den nächsten Weg zu ihr.

35. Der Jünger sprach: Ist es, daß ich allen Dingen zuwider wandle, dann muß ich ja nur in Not und Unruhe stehen. Auch würde man mich als töricht betrachten.

Der Meister sprach: Ich gebiete dir nicht, jemandem Leid anzutun, allein die Welt liebt nur Trug und Eitelkeit und wandelt auf falschem Weg. Und wenn du in allen Dingen ihrem Weg ein Gegenspiel sein willst, dann wandle allein auf dem wahren Weg, denn der wahre Weg ist allen ihren Wegen zuwider.

Daß du aber sagst, du würdest in eitler Angst stehen, das geschieht nach dem Fleisch. Das gibt dir Ursache zu steter Buße, und in solcher Angst ist die Liebe am allerliebsten mit ihrem Feuer-Anblasen.

Daß du auch sagst, man wird dich als töricht betrachten, das ist wahr, denn der Weg zur Liebe Gottes ist der Welt eine Torheit, aber den Kindern Gottes eine Weisheit. Wenn die Welt solch ein Liebefeuer in Gottes Kindern sieht, dann sagt sie, sie seien töricht geworden. Aber den Kindern Gottes ist es der größte Schatz, den kein Leben jemals aussprechen kann, auch kein Mund jemals nennen mag, was da das Feuer der inflammenden (bzw. begeisternden) Liebe Gottes sei, das weißer ist als die Sonne, süßer als jeder Honig und kräftiger als jede Speise und jeder Trank, sogar lieblicher als alle Freuden dieser Welt. Wer diese erlangt, ist reicher als jeder König auf Erden und edler als ein Kaiser sein kann und stärker als alle Macht.

36. Der Jünger sprach: Wo fährt die Seele hin, wenn der Leib stirbt, sei sie selig oder verdammt?

Der Meister sprach: Sie bedarf keines Ausfahrens, sondern das äußere, tödliche (bzw. sterbliche) Leben samt dem Leib scheiden sich nur von ihr. Sie hat Himmel und Hölle zuvor in sich, wie geschrieben steht: »Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden (sichtbaren Formen). Man wird auch nicht sagen: Siehe hier oder da ist es! Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Lukas 17.20)« Und welches in ihr offenbar wird, entweder der Himmel oder die Hölle, darin steht sie dann.

37. Der Jünger sprach: Fährt sie dann nicht in Himmel oder Hölle ein, wie man in ein Haus eingeht oder durch ein Loch in eine andere Welt?

Der Meister sprach: Nein, es ist kein Einfahren auf solche Weise, denn Himmel und Hölle sind überall gegenwärtig: Es ist nur eine Einwendung des Willens, entweder in Gottes Liebe oder Zorn. Und solches geschieht zur Zeit des Leibes, davon St. Paulus sagt: »Unser Wandel ist im Himmel. (Phil. 3.20)« Und Christus spricht auch: »Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. (Joh. 10.27)«

38. Der Jünger sprach: Wie geschieht dann solches Eingehen des Willens in Himmel oder Hölle?

Der Meister sprach: Wenn sich der Wille bis zum Grund Gott ergibt, dann versinkt er jenseits seiner selbst, jenseits von allem Grund und aller Stätte, wo allein Gott offenbar ist, wirkt und will. So wird er sich selbst ein Nichts nach seinem eigenen Willen. Dann wirkt und will Gott in ihm, und Gott wohnt in seinem gelassenen Willen. Dadurch wird die Seele geheiligt, so daß sie in göttliche Ruhe kommt. Wenn nun der Leib vergeht, dann ist die Seele von göttlicher Liebe durchdrungen und von Gottes Licht durchleuchtet, wie das Feuer ein Eisen durchglüht, dadurch es seine Finsternis verliert. Das ist die Hand Christi, wenn Gottes Liebe die Seele ganz durchwohnt und in ihr ein strahlendes Licht und neues Leben ist. So ist sie im Himmel und ein Tempel des Heiligen Geistes, und ist selbst Gottes Himmel, darin Er wohnt.

Aber die gottlose Seele will in dieser Zeit nicht in die göttliche Gelassenheit ihres Willens gehen, sondern geht nur stets in eigene Lust und Begierde, in die Eitelkeit und Falschheit, in des Teufels Willen: Sie faßt nur Bosheit, Lüge, Stolz, Geiz, Neid und Zorn in sich und ergibt ihren Willen darin. Diese Eitelkeit wird in ihr auch offenbar und wirkend und durchdringt die Seele ganz und gar, wie ein Feuer das Eisen. So kann sie nicht zu göttlicher Ruhe kommen, denn Gottes Zorn ist in ihr offenbar. Und wenn sich nun der Leib von der Seele scheidet, dann beginnt ewige Reue und Verzweiflung, denn sie empfindet, daß ihr durch Eitelkeit solch ängstliche Greuel geworden ist. Dann schämt sie sich, mit ihrem falschen Willen zu Gott einzugehen, ja sie kann auch nicht, denn sie ist im Grimm gefangen, und sie ist selber nur ein Grimm und hat sich damit durch ihre falsche Begierde eingeschlossen, welche sie in sich erweckt hat. Und weil Gottes Licht nicht in ihr scheint und seine Liebe sie nicht berührt, so ist sie eine große Finsternis und eine leidvolle, ängstliche Feuerqual, und sie trägt die Hölle in sich und kann Gottes Licht nicht sehen. So wohnt sie in sich selber in der Hölle und bedarf keines Einfahrens. Denn worin sie ist, dort ist sie in der Hölle. Auch wenn sie sich viele hunderttausend Meilen von ihrer Stätte schwingen könnte, so ist sie doch in solcher Qual und Finsternis.

39. Der Jünger sprach: Wie kommt es dann, daß die heilige Seele in dieser Zeit solches Licht und so große Freude nicht vollkommen empfinden kann, und auch der Gottlose die Hölle nicht fühlt, wenn beides im Menschen ist und je eines im Menschen wirkt?

Der Meister sprach: Das Himmelreich ist in den Heiligen in ihrem Glauben wirkend und empfindlich. Sie fühlen Gottes Liebe in ihrem Glauben, wodurch sich der Wille in Gott ergibt. Aber das natürliche Leben ist von Fleisch und Blut umgeben und steht in der Gegensätzlichkeit des Zorns Gottes mit der eitlen Lust dieser Welt umgeben, welche das äußere tödliche (bzw. sterbliche) Leben stets durchdringt. Weil von einer Seite die Welt und von der anderen Seite der Teufel und von der dritten Seite der Fluch des Zorns Gottes im Fleisch und Blut das Leben bedrängen und durchdringen, steht die Seele oft in Angst, wenn so die Hölle auf sie eindringt und sich in ihr offenbaren will. Sie aber ergibt sich in die Hoffnung göttlicher Gnade und steht wie eine schöne Rose mitten unter den Dornen, bis dieses weltliche Reich im Sterben des Leibes von ihr abfällt. Dann wird sie erst wahrhaft in Gottes Liebe offenbar, wenn sie nichts mehr behindert. Deshalb muß sie diese Zeit mit Christus in dieser Welt wandeln, denn Christus erlöst sie aus ihrer eigenen Hölle, indem Er sie mit seiner Liebe durchdringt und bei ihr in der Hölle steht, um ihre Hölle in Himmel zu verwandeln.

Wenn du aber fragst „Warum der Gottlose in dieser Zeit die Hölle nicht fühlt?“, so sage ich: Er fühlt sie wohl in seinem falschen Wissen, aber erkennt es nicht, denn er hat noch die irdische Eitelkeit, mit der er sich beliebt, und daran er Freude und Wollust hat. Auch hat das äußere Leben noch das Licht der äußeren Natur, in der sich die Seele belustigt, so daß das Leiden noch nicht offenbar werden kann. Wenn aber der Leib stirbt, dann kann die Seele solche zeitliche Wollust nicht mehr genießen, denn das Licht der äußeren Welt ist ihr verloschen. Dann steht sie in ewigem Durst und Hunger nach solcher Eitelkeit, mit der sie sich hier beliebt (und belustigt) hat, aber kann nichts erreichen, als nur solchen falsch gefaßten Willen, dessen sie in diesem Leben zuviel gehabt hat. Sie wollte sich hier nicht begnügen lassen, und dessen hat sie dann zu wenig, und darum ist sie in ewigem Hunger und Durst nach Eitelkeit, Bosheit und Gemeinheit. Sie will auch dort immer noch mehr Böses tun, hat aber nichts, darin oder damit sie das vollbringen kann, und so geschieht solches Vollbringen nur in ihr selber. Und dieser höllische Hunger und Durst kann nicht eher ganz offenbar in ihr werden, bis ihr der Leib stirbt, mit dem sie so in Wollust gebuhlt hat, und welcher ihr gab, wonach ihr gelüstete.

40. Der Jünger sprach: Wenn Himmel und Hölle in dieser Zeitlichkeit in uns streiten und uns Gott doch so nahe ist, wo wohnen dann die Engel und Teufel in solcher Zeit?

Der Meister sprach: Wo du nach deiner Ichheit und eigenem Willen nicht wohnst, da wohnen die Engel bei dir und überall. Und wo du nach deiner Ichheit und eigenem Willen wohnst, da wohnen die Teufel bei dir und überall.

41. Der Jünger sprach: Das verstehe ich nicht.

Der Meister sprach: Wo Gottes Wille in einem Ding will, da ist Gott offenbar. In solcher Offenbarung wohnen auch die Engel. Und wo Gott in einem Ding nicht mit des Dinges Willen will (wo der Wille Gottes und der Wille des Dinges nicht eins sind), so ist ihm Gott dort nicht offenbar, sondern wohnt nur in sich selbst ohne Mitwirkung dieses Dinges. Da ist in dem Ding eigener Wille ohne Gottes Willen, und da wohnt der Teufel mit allem, was Gottlos ist.

42. Der Jünger sprach: Wie weit sind dann Himmel und Hölle voneinander entfernt?

Der Meister sprach: Wie Tag und Nacht, oder wie Etwas und Nichts. Sie sind ineinander, aber das eine ist dem anderen wie ein Nichts, und doch verursachen sie sich einander zu Freude und Leid. Der Himmel durchdringt die ganze Welt und ist auch außerhalb der Welt überall, ohne alle Trennung, Ort oder Stätte, und er wirkt durch göttliche Offenbarung nur in sich selbst. Und in dem, das dahinein kommt, oder in dem, darin er offenbar wird, allda ist Gott offenbar. Denn der Himmel ist nichts anderes als eine Offenbarung des ewigen Einen, darin alles in stiller Liebe wirkt und will. Und auch die Hölle durchdringt die ganze Welt, und wohnt und wirkt auch nur in sich selber und in dem, darin das Fundament der Hölle offenbar wird, nämlich in Ichheit und falschem Willen. Die sichtbare Welt hat diese beiden in sich. Doch der zeitliche (bzw. sterbliche) Mensch stützt sich allein auf die sichtbare Welt, darum sieht er in dieser Zeit des äußeren Lebens die geistige Welt nicht. Denn die äußere Welt ist mit ihrem Wesen eine Decke vor der geistigen Welt, gleichwie die Seele mit dem Leib bedeckt ist. Wenn aber der äußere Mensch stirbt, dann wird der Seele danach die geistige Welt offenbar, entweder nach dem ewigen Licht bei den Heiligen Engeln oder in ewiger Finsternis bei den Teufeln.

43. Der Jünger sprach: Was sind dann ein Engel und die Seele eines Menschen, daß sie so in Gottes Liebe oder Zorn offenbar werden können?

Der Meister sprach: Sie sind aus gleichem Ursprung, ein Stück aus göttlicher Wissenschaft göttlichen Willens, entsprungen aus göttlichem Wort und geführt in einen Gegenwurf (bzw. Spiegel) göttlicher Liebe. Sie sind aus dem Grund der Ewigkeit, daraus Licht und Finsternis entspringen: In der Annehmlichkeit eigener Begierde ist die Finsternis, und in gleichem Wollen mit Gott ist das Licht. Wo der Seelenwille der Ichheit mit Gott will, da ist Gottes Liebe im Wirken. Aber in der Ich-Annehmlichkeit des seelischen Wollens wirkt Gottes Wille leidvoll und ist eine Finsternis, damit das Licht erkannt werde. Sie sind nichts anderes als eine Offenbarung göttlichen Willens, entweder in Licht oder in Finsternis als Eigenschaft der geistigen Welt.

44. Der Jünger sprach: Was ist dann der Leib eines Menschen?

Der Meister sprach: Er ist die sichtbare Welt, ein Bild und Wesen alles dessen, was die Welt ist. Und die sichtbare Welt ist eine Offenbarung der inneren geistigen Welt aus dem ewigen Licht und aus der ewigen Finsternis aufgrund der geistigen Wirklichkeit. Er ist ein Gegenwurf (bzw. Spiegel) zur Ewigkeit, mit dem sich die Ewigkeit sichtbar gemacht hat, weil eigener Wille und gelassener Wille wie Böses und Gutes gegeneinander wirkten. Ein solches Wesen ist auch der äußere Mensch, denn Gott schuf den äußeren Menschen aus der äußeren Welt und blies ihm die innere geistige Welt zu einer Seele und verständigem Leben ein. Darum kann die Seele im Wesen der äußeren Welt Böses und Gutes annehmen und wirken.

45. Der Jünger sprach: Was wird dann nach dieser Welt sein, wenn das alles vergeht?

Der Meister sprach: Es hört nur das materielle Wesen auf, wie die vier Elemente (Erde, Wasser, Wind und Feuer) oder Sonne, Mond und Sterne. Dann wird die innere geistige Welt ganz sichtbar und offenbar. Was aber in dieser Zeitlichkeit durch den Geist gewirkt worden ist, sei es böse oder gut, dadurch wird sich ein jedes Werk nach geistiger Art entweder in das Licht oder in die ewige Finsternis scheiden. Denn was aus jedem Willen geboren wird, das dringt wieder in seine Gleichheit ein. Und da wird die Finsternis die Hölle genannt, als eine ewige Vergessenheit alles Guten. Und das Licht wird das Reich Gottes genannt, als eine ewige Freude und ein ewiges Lob der Heiligen, daß sie von solchem Leid erlöst worden sind.

Das letztendliche Gericht ist eine Entzündung des Feuers nach Gottes Liebe oder Zorn. Darin vergeht die Materie aller Wesen, und ein jedes Feuer wird das seine als das Wesen seiner Gleichheit in sich ziehen. Alles was in Gottes Liebe geboren ist, das zieht das Liebefeuer Gottes in sich, darin es auch nach der Liebe Art brennen wird und sich demselben Wesen selbst hingibt. Was aber in Gottes Zorn nach der Finsternis gewirkt worden ist, das zieht das Leidvolle in sich und verzehrt das falsche Wesen, so daß nur der leidvolle Wille in eigener Bildung und Form bleibt.

46. Der Jünger sprach: In welcher Materie oder Gestalt werden unsere Leiber auferstehen?

Der Meister sprach: Es wird ein natürlicher, grobstofflicher und elementarischer Leib gesät, der ist in dieser Zeit den äußeren Elementen gleich. Und in diesem grobstofflichen Leib ist die subtile Kraft, gleichwie in der Erde eine subtile gute Kraft ist, welche sich mit der Sonne vergleicht und vereint, die auch im Anfang der Zeit aus göttlicher Kraft entsprungen ist, daraus auch die gute Kraft des Leibs genommen wurde. Diese gute Kraft des tödlichen (bzw. sterblichen) Leibes soll in schöner und durchsichtiger kristallin-materieller Eigenschaft in geistigem Fleisch und Blut wiederkommen und ewig bleiben oder leben. Wie auch die gute Kraft der Erde, weil dann auch die Erde durchsichtig sein wird, und das göttliche Licht wird in allen Wesen leuchten. Und wie die grobstoffliche Erde vergehen und nicht wiederkommen soll, so soll auch das grobstoffliche Fleisch des Menschen vergehen und nicht ewig leben. Aber vor das Gericht muß alles, und im Gericht durch das Feuer entschieden werden, beides, die Erde und die Asche des menschlichen Leibes (bezüglich der Erde- oder Feuerbestattung). Wenn dann Gott die geistige Welt noch einmal bewegen wird, so zieht ein jeder Geist sein geistiges Wesen wieder an sich: Ein guter Geist der Seele zieht sein gutes Wesen an sich, und ein böser Geist sein böses Wesen. Man muß aber nur eine wesentliche materialistische Kraft verstehen, weil das Wesen reine Kraft ist, gleich einer materiellen Tinktur (ein Ur-Meer oder Meer der Ursachen, das übrigbleibt), wenn die Grobheit an allen Dingen vergeht.

47. Der Jünger sprach: So werden wir nicht mit dem sichtbaren Leib auferstehen und darin ewig leben?

Der Meister sprach: Wenn die sichtbare Welt vergeht, dann vergeht damit alles, was äußerlich gewesen und aus ihr entstanden ist. Von der Welt bleibt nur die himmlische und durchsichtige Art und Form. Und so bleibt auch vom Menschen nur die geistige Erde, denn der Mensch wird der geistigen Welt, welche jetzt noch verborgen ist, ganz gleich sein.

48. Der Jünger sprach: Werden im geistigen Leben auch Mann und Frau sein oder Kinder und Blutsfreunde? Wird sich auch einer zum anderen gesellen, wie hier geschehen ist?

Der Meister sprach: Warum bist du so körperlich gesinnt? Es gibt dort weder Mann noch Frau. Alle sind nur den Engeln Gottes gleich, wie männliche Jungfrauen, weder Tochter, Sohn, Bruder noch Schwester, sondern alle ein Geschlecht, in Christus Alle nur Einer, wie ein Baum mit seinen Ästen, und doch vielfältige Kreaturen, aber Gott Alles in Allem. Es wird ja eine geistige Erkenntnis sein, was ein jeder gewesen ist und was er getan hat, aber es ist keine Annehmlichkeit oder Begierde zur Annehmlichkeit solches Wesens (bzw. Wirkens) mehr da.

49. Der Jünger sprach: Werden sie auch alle gleich die ewige Freude und Glorifizierung genießen?

Der Meister sprach: Die Schrift spricht: »Wie das Volk ist, so haben sie auch ihren Gott. Bei den Heiligen bist du heilig, und bei den Verkehrten verkehrt. (Psalm 18.26)« Und St. Paulus schreibt: »Sie werden einander in der Auferstehung übertreffen wie Sonne, Mond und Sterne. (1.Kor. 15.41)« So wisse nun, daß sie alle die göttliche Wirkung genießen werden, aber ihre Kraft und Erleuchtung wird ungleich sein, je nachdem ein jeder in der Zeitlichkeit sein ängstliches Wirken mit göttlicher Kraft verbunden hat. Denn das ängstliche Wirken der Kreatur in dieser Zeit ist eine Eröffnung und Gebärung göttlicher Kraft, dadurch Gottes Kraft beweglich und wirkend wird. Welche nun in dieser Zeit mit Christus gewirkt haben und nicht in fleischlicher Lust, die werden eine große Kraft und schöne Glorifizierung in sich und an sich haben. Die anderen aber, welche nur auf eine zugerechnete (geschenkte) Genugtuung allein gewartet und unterdessen dem Bauchgott gedient, und sich doch endlich bekehrt haben und zur Gnade gekommen sind, diese werden nicht so große Kraft und Erleuchtung haben. Darum werden sie sich in ihrer Schönheit, Kraft und Tugend unterscheiden wie Sonne, Mond und Sterne oder die Blumen auf den Wiesen.

50. Der Jünger sprach: Wie oder durch wen soll die Welt gerichtet werden?

Der Meister sprach: Mit göttlicher Bewegung durch die Person und den Geist Christi. Er wird durch das Wort Gottes, das Mensch wurde, von sich alles scheiden, was Christus nicht angehört. Und er wird sein Reich an dem Ort, wo diese Welt steht, vollkommen offenbaren, denn die Bewegung der Scheidung geschieht überall zugleich.

51. Der Jünger sprach: Wo werden dann die Teufel und alle Verdammten hingeworfen, wenn der Ort dieser Welt das Reich Christi ist und glorifiziert werden soll? Werden sie vom Ort dieser Welt vertrieben? Oder wird Christus seine Herrschaft außerhalb des Ortes dieser Welt haben und offenbaren?

Der Meister sprach: Die Hölle bleibt am Ort dieser Welt in jeder Richtung, aber dem Himmelreich verborgen, wie die Nacht dem Tag verborgen ist. »Das Licht wird ewig in die Finsternis scheinen, und die Finsternis kann es nicht ergreifen. (Joh. 1.5)« So ist das Licht das Reich Christi, und die Finsternis ist die Hölle, darin die Teufel und Gottlosen wohnen. Dementsprechend werden sie vom Reich Christi unterdrückt und zum Fußschemel wie zum Spott gesetzt werden. (»Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meiner Füße Schemel.« Apostel. 7.49)

52. Der Jünger sprach: Wie werden alle Völker vor das Gericht gestellt werden?

Der Meister sprach: Das ewige Wort Gottes, daraus alles geistig kreierte Leben entstanden ist, bewegt sich zu dieser Stunde nach Liebe und Zorn in allem Leben, das aus der Ewigkeit ist, und zieht die Kreatur vor das Urteil Christi. Durch solche Bewegung des Wortes wird das Leben in allen seinen Werken offenbar, und es wird ein jeder sein Urteil und Gericht in sich sehen und empfinden. Denn das Gericht wird während des Absterbens des menschlichen Leibes alsbald in der Seele offenbar. Das Endurteil ist nur eine Wiedergeburt des geistigen Leibes und eine Entscheidung der Welt, weil am Wesen (bzw. Wirken) der Welt und am Leib das Böse vom Guten geschieden werden soll, ein jedes Ding in seinen ewigen Eingang und Behalter (Schöpfer und Erhalter?). Und das ist eine Offenbarung der Verborgenheit Gottes in allem Wesen und Leben.

53. Der Jünger sprach: Wie wird das Urteil gefällt?

Der Meister sprach: Dazu siehe die Worte Christi: »Der wird sprechen zu denen zu seiner Rechten: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich besucht und seid zu mir gekommen.“ Und sie werden Ihm antworten: „Wann haben wir dich hungrig, durstig, als Gast, nackt, krank oder gefangen gesehen, und haben dir so gedient?“ Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: „Was ihr einem unter diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Und zu den Gottlosen zur Linken wird er sagen: „Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Ich bin hungrig, durstig, ein Gast, nackt, krank und gefangen gewesen, und ihr habt mir nicht gedient.“ Und sie werden ihm auch antworten und zu ihm sprechen: „Wann haben wir dich so gesehen, und haben dir nicht gedient?“ Dann wird er ihnen antworten: „Wahrlich, ich sage euch, was ihr nicht einem unter diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan.“ Und sie werden in das ewige Leiden gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben. (Matth. 25.34-46)«

54. Der Jünger sprach: Lieber Meister, sage mir doch, warum sagt Christus: »Was ihr diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan, und was ihr ihnen nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan?« Wie tut man Christus solches, daß es Ihm selbst geschehe?

Der Meister sprach: Christus wohnt wesentlich im Glauben derer, die sich Ihm ganz ergeben, und er gibt ihnen sein Fleisch zur Speise und sein Blut zum Trank und besitzt so den Grund ihres Glaubens nach der Innerlichkeit des Menschen. Darum wird ein Christ eine „Rebe an seinem Weinstock“ und ein „Christ“ genannt, weil Christus geistig in ihm wohnt. Und was man nun einem solchen Christen in seinen leiblichen Nöten tut, das tut man Christus selbst, welcher in ihm wohnt. Denn ein solcher Christ ist nicht sein eigen, sondern ist Christus ganz ergeben und sein Eigentum, darum geschieht es Christus selbst. Und wer nun seine Hand von einem solchen notleidenden Christen-Menschen abzieht und ihm in Nöten nicht dienen will, der stößt Christus von sich weg und verachtet Ihn in seinen Gliedern. Wenn dich ein armer Mensch bittet, der Christus angehört, und du versagst es ihm in seiner Notdurft, dann hast du es Christus selbst versagt. Und was man einem solchen Christen-Menschen zuleide tut, das tut man Christus selbst zuleide. Wenn man einen solchen Menschen verspottet, verhöhnt, lästert und von sich stößt, das alles tut man Christus selbst. Wer ihn aber aufnimmt, speist, tränkt, kleidet und in Nöten hilft, der tut es Christus und den Gliedern seines Leibes, ja er tut es Ihm selbst, wenn er ein Christ ist. Denn in Christus sind wir nur Einer, wie ein Baum mit seinen Zweigen.

55. Der Jünger sprach: Wie wollen sie dann am Tag dieses Gerichts bestehen, die den Armen und Elenden so quälen und ihm seine Lebenskraft aussaugen, ihn drängen, mit Gewalt ergreifen und als ihren Fußhader (Fußabtreter) betrachten, nur mit dem eigenmächtigen (eigennützigen) Ziel, die Lebenskraft anderer in Wollust voller Stolz und Unmäßigkeit zu verzehren?

Der Meister sprach: Sie alle tun es Christus selbst und gehören unter sein strenges Urteil, denn sie legen ihre Hände so an Christus, verfolgen ihn in seinen Gliedern und helfen daneben dem Teufel, sein Reich zu mehren, und ziehen den Armen durch solch Drängen von Christus ab, so daß er auch einen leichtfertigen Weg sucht, seinen Bauch zu füllen. Ja, sie tun nichts anderes, als der Teufel selbst tut, welcher ohne Unterlaß dem Reich Christi in der Liebe widersteht. Denn alle, die sich nicht von ganzem Herzen zu Christus bekehren und ihm dienen, müssen in das höllische Feuer gehen, weil nur solche Eigenheit im Inneren ist.

56. Der Jünger sprach: Und wie werden dann jene bestehen, die in dieser Zeit so (fanatisch) um das Reich Christi streiten und einander darum verfolgen, schänden, schmähen und lästern?

Der Meister sprach: Diese alle haben Christus noch nie erkannt und stehen auch nur in der Bildung, wie Himmel und Hölle miteinander um die Überwindung streiten. Alles Aufsteigen des überheblichen Stolzes, wenn man nur um Meinungen streitet, ist ein Bild (eine Einbildung) des Eigentums. Wer nicht den Glauben und die Demut hat und in Christi Geist steht, der ist nur mit dem Zorn Gottes gewappnet und dient der Herrschaft bildlicher Eigenheit, also dem Reich der Finsternis und dem Zorn Gottes. Denn alle Eigenheit wird am Gerichtstag der Finsternis gegeben werden. So auch ihr unnützes Gezänk, mit dem sie keine Liebe suchen, sondern nur bildliche Eigenheit, um sich in Meinungen sehen zu lassen. Und mit denen veranlassen sie die Fürsten zu den Kriegen, um mit ihren Bildern (der Einbildung) Land und Leute zu stürmen und zu verwüsten. Diese alle gehören vor das Gericht zum Scheiden des Falschen vom Wahren. Dann werden alle Bilder und Meinungen aufhören, und es werden alle Kinder Gottes in der Liebe Christi wandeln und Er in uns. Alles, was in dieser Zeit nicht im Geist Christi eifert und allein die Liebe zu fördern wünscht, sondern Eigennutz im Streit sucht, das ist vom Teufel, gehört in die Finsternis und wird von Christus geschieden werden. Denn im Himmel dient alles in Demut nur Gott, seinem Schöpfer.

57. Der Jünger sprach: Warum läßt es dann Gott in unserer Zeit geschehen, daß solcher Streit entsteht?

Der Meister sprach: Das Leben steht im Streit, damit es offenbar, empfindlich, findlich (findbar bzw. erkennbar) und die Weisheit schiedlich und erkannt werde, und es dient zur ewigen Freude der Überwindung. Denn in den Heiligen Christi wird ein großes Lob daraus entstehen, daß Christus in ihnen die Finsternis und alle Eigenheit der Natur überwunden hat und sie vom Streit erlöst sind. Dessen werden sie sich ewig erfreuen, wenn sie erkennen, wie es den Gottlosen vergolten wird. So läßt nun Gott alle Dinge im freien Willen stehen, damit die ewige Herrschaft nach Liebe und Zorn, nach Licht und Finsternis offenbar und erkannt werde, und ein jedes Leben sein Urteil in sich selber verursache und erwecke. Denn was jetzt den Heiligen in ihrem Elend ein Kampf und Leiden ist, das wird ihnen in große Freude verwandelt werden. Und was den Gottlosen eine Lust und Freude in dieser Welt ist, das wird ihnen in ewiges Leid und Schande verkehrt werden. Und darum muß den Heiligen ihre Freude aus dem Tod entstehen, gleichwie das Licht aus der Kerze durch das Sterben und Verzehren (des Wachses) im Feuer entsteht, damit das Leben so das Leid der Natur loswerde und eine andere Welt besitze. Gleichwie das Licht andere Eigenschaft als das Feuer hat und sich selbst gibt, aber das Feuer sich selber nimmt und frißt, so grünt auch das heilige Leben der Güte durch den Tod aus, weil der eigene Wille stirbt und allein Gottes Liebewille Alles in Allem regiert und tut.

Auf diese Weise hat das Ewige eine Empfindlichkeit und Unterschiedlichkeit (ein unterscheidendes Bewußtsein) angenommen und sich durch den Tod wieder mit der Empfindlichkeit (eines ganzheitlichen Bewußtseins) in das große Freudenreich hineingeführt, damit ein ewiges Spiel in der unendlichen Einheit sei und eine ewige Ursache zum Freudenreich. So muß nun das Leiden ein Grund und eine Ursache zu solcher Entwicklung sein, und darin liegt das Mysterium der verborgenen Weisheit Gottes.

Wer da bittet, der empfängt,
Wer da sucht, der findet,
Und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
(Matth. 7.8)

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi,
Und die Liebe Gottes,
Und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
Sei mit uns allen! Amen.
(2.Korin. 13.13)

Danket dem Herrn,
Denn ihr seid gekommen
Zu dem Berge Zion,
Zur Stadt des lebendigen Gottes,
Zu dem himmlischen Jerusalem,
Zu einer Menge vieler tausend Engel,
Und zu der Gemeinde der Erstgeborenen,
Die im Himmel angeschrieben sind,
Und zu Gott, dem Richter über Alle,
Und zu den Geistern der vollkommenen Gerechten,
Und zu dem Mittler des Neuen Testaments, Jesus,
Und zu dem Blut der Besprengung (Reinigung),
Das da Besseres verkündet als Abels Blut. Amen.
(Hebr. 12.22-24)

Lob, Ehre und Weisheit, Dank und Preis, Kraft und Stärke sei Dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott und dem Lamm von Ewigkeit zu Ewigkeit.
(Offenbarung 7.12)

Verwendete Quellen zur deutschen Überarbeitung

Jacob Böhme's sämmtliche Werke, Bände 1-2, J. A. Barth, 1860
Christosophia oder Weg zu Christo, Jacob Böhme, 1731
Jacob Böhmens - Theosophische Schrifften, Heinrico Betkio, 1675
🔊 Das innere Licht (Audio) - Vom übersinnlichen Leben (2/6), Ronald Steckel, 2020


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