177 Fragen zur Betrachtung Göttlicher Offenbarung

Soweit die Biographen berichten, ist dies das letzte Werk aus der Hand von Jakob Böhme gewesen und vermutlich kurz vor seinem Tod im Oktober 1624 bei Herrn Sigmund von Schweinichen in Schlesien entstanden. Von den 177 Fragen wurden praktisch nur 14 beantwortet, und dann schwieg die heilige Feder. Doch auch diese wenigen Antworten offenbaren noch einmal eine weite und tiefe Sicht, und vor allem die große Kraft, die Böhmes Geist damals hatte. Denn es gab gleich mehrere Versuche, auch die restlichen Fragen anhand der anderen Werke Böhmes zu beantworten. Zuerst von Eduard Taylor in „Jacob Behmen's Theosophie Philosophy, 1691“, dann von Friedrich Christoph Oetinger in „Versuch einer Auflösung der 177 Fragen aus Jacob Böhm, 1777“, und schließlich auch von Abdolonymo in „Antwort auf die 177 Theosophische Fragen in Jacob Böhm, 1785“, soweit uns bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis - »177 Fragen« (1624)

Vorrede des Autors an den Leser
1. Frage: Was ist Gott jenseits von Natur und Kreatur in sich selbst?
2. Frage: Was ist der Abgrund aller Dinge, wo kein Geschöpf ist, nur das unergründliche Nichts?
3. Frage: Was ist Gottes Liebe und Zorn? ...
4. Frage: Was war gewesen, bevor Engel und Schöpfung wurden?
5. Frage: Was war der Grund und das Wesen, davon die Engel geschaffen wurden? ...
6. Frage: Was ist der Engel Amt und Tun, und warum führt sich Gottes Kraft in Bildung hinein?
7. Frage: Was hat Luzifer bewogen, daß er gegen Gott gelüstete und sich vom Guten abgewandt hat?
8. Frage: Wie konnte aus einem Engel ein Teufel werden, oder was ist ein Teufel? ...
9. Frage: Wenn Gott allmächtig ist, warum hat er dem Luzifer nicht widerstanden?
10. Frage: Was hat der Teufel begehrt, darum er von Gottes Liebe abgewichen ist?
11. Frage: Was ist der Streit zwischen Michael und dem Drachen gewesen? ...
12. Frage: Wie betrachtet man Gottes ewigen Rat in göttlicher Anschauung...?
13. Frage: Wie ist die Ausstoßung des Drachens und der Legionen Luzifers geschehen? ...
14. Frage: Was ist das Amt der Teufel in der Hölle?
15. Frage: Hat das Fundament der Hölle einen zeitlichen Anfang genommen...?
Alle weiteren Fragen

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Jacob Böhme, Göttliche Offenbarung, 1682

Titelbild zur Ausgabe der „Betrachtung Göttlicher Offenbahrung“ von 1682. Hier kann man sehen, wie die ganze Schöpfung in die Schöpfung der Engel eingebettet ist. Oben links ist der Thron von Michael, und oben recht der von Uriel jeweils unter einer Krone angedeutet. Darunter steht Adam, der den Thron von Luzifer eingenommen hat. Im himmlischen Zentrum stehen die Namen Jesus als Kreuz im Symbol des Feuers und Jehova als Dreifaltigkeit, davon die drei Kreise der Engel und das alleserhellende Licht des Bewußtseins ausstrahlen. Der Kopf von Adam ragt zwar in den Himmel, aber wird von einer Wolke umnebelt. Sein „Unterkörper“ steht in dieser Welt von Sonne und Mond, Licht und Dunkel, mit dem gelassenen Lamm Christi auf der hellen Seite und dem wilden Bock der Leidenschaft auf der dunklen. In seiner rechten Hand hält er einen Kreis mit allen Buchstaben, der mit dem Kreuz und den Flammenzungen vermutlich den Heiligen Geist symbolisiert. Mit seiner linken Hand zündet er die Lichter und Flammen des Sternenkreises an, der diese Welt und damit auch ihn selbst beherrscht. Unter seiner Krone und über seinem Scheitel (Chakra) befindet sich der Buchstabe „I“ als das Eine oder die Einheit, unter welcher die menschliche Vernunft als ganzheitliche bzw. göttliche Sicht auf ihrem Thron herrschen sollte.

Verwendete Quellen zur deutschen Überarbeitung

Betrachtung göttlicher Offenbahrung, 1677
Betrachtung göttlicher Offenbahrung, 1682
QUAESTIONES THEOSOPHICAE, 1730
Jakob Böhme's Sämmtliche Werke, 1846

Veröffentlichung: 18.12.2022 / 4. Advent