Das Mysterium Magnum

(Text von Jacob Böhme 1623, deutsche Überarbeitung 2022)

64. Kapitel - Über Josef, den Sohn Jakobs

Über das 36. und 37. Kapitel der Genesis. Das ist der Anfang der sehr schönen Darstellung von Josef, Jakobs Sohn, und was darunter zu verstehen sei. (1.Mose 36 und 37)

64.1. Das 36. Kapitel der Genesis ist das Geschlechtsregister des gewaltigen Stammes von Esau, wie ihm Gott großen Reichtum und viele Kinder und Kindeskinder gegeben habe. Und so stellt der Geist ein großes Register dar und beschreibt seine Kinder und Kindeskinder, wie große Fürsten aus ihnen kamen und die Herrlichkeit der Welt besaßen. Dagegen er von Jakob nichts Gegenwärtiges von weltlicher Herrlichkeit sagt, sondern nur vom zukünftigen Reich in Christi Bildung spricht.

64.2. Daran sehen wir klar, wie Esau in der Bildung des Reichs der Natur steht, und wie ihm die Herrlichkeit der Natur zugefallen sei und er ein großer Fürst wurde und viele fürstliche Stämme zeugte, und wie ihn Gott gesegnet und groß gemacht hat, und wie der Heilige Geist mit besonderem Fleiß sein Geschlecht aufgezeichnet hat, um anzudeuten, daß wir die Darstellung mit Jakob und Esau richtig verstehen lernen sollen, und nicht so blind darin gehen und Esau in den Abgrund verdammen, wie allzuoft geschieht. Denn wir sehen, wie ihm sein Vater Isaak eine fette Wohnung auf Erden angedeutet hatte, dem Gott viel zeitlichen Segen geben wollte. Aber seine Bildung in Adams Natur muß untergehen und Christus in ihm auferstehen, damit von „Esau“ die „Sau“ wegkomme und er im „E“ als ein Engel bestehenbleibe, dazu ihm Christus in Jakobs Bildung helfen wollte.

64.3. Auch gibt der Geist Moses dem Esau noch einen Namen und nennt ihn „Edom“, der seine Wohnung auf dem Gebirge Seir gehabt hat, darunter eine heimliche Botschaft liegt, denn „Edom“ deutet in der hohen Zunge einen Rotfarbigen an, der durch das rote Blut Jesu Christi in seiner harten und bergigen Natur rotgefärbt werden sollte.

64.4. Und der Geist sagt weiter, daß sich die beiden Brüder voneinander geschieden haben. Das deutet den natürlichen adamischen Esau an, der sich mit seinem Willen von Jakob, das heißt, von Christus scheiden soll, denn der natürliche eigene Wille soll nicht Gott schauen. Auch deutet es an, wie sich Böses und Gutes im Reich dieser Welt scheiden würden und ein jedes sein Prinzip besitze.

64.5. In diesen Namen der Kinder Esaus liegt in der Natursprache ihr Reich der Welt, wie sie sich bis ans Ende der Welt verteilt haben. Doch darüber an anderer Stelle mehr, weil es hier zu viel Raum einnehmen würde und auch die Zeit zum Deuten fehlt. Den Unseren sei es genug.

64.6. Das 37. Kapitel von Josef ist nun die allerschönste Darstellung vom neugeborenen Menschen aus dem alten Adam, welcher ein Fürst über das Reich der Natur und auch ein Herr über alle seine adamischen Glieder ist, nämlich die Brüder des Kindlein Jesu in ihm, so wie Josef ein Fürst in ganz Ägyptenland wurde und ein Herr über alle seine Brüder und sein ganzes Geschlecht. So zeigt uns seine Darstellung in der Historie gewaltig an, wie ein Mensch ein solcher Josef werden müsse, wie es mit ihm zugehe und wie die Welt mit ihm umgehe, ehe er zum Fürsten über sein adamisches Reich seiner Natur gemacht werde, so daß der neue Mensch das Regiment und die Gewalt über seine irdischen Glieder bekommt, nämlich wie der Teufel im Grimm Gottes dem edlen Lilienzweig in Gottes Kraft zusetzt, aus dem der züchtige Josef wächst und geboren wird, und ihn zuvor in die Grube der Finsternis in Fleisch und Blut hineinstürzt und verbirgt, damit ihm keine Kraft mehr zukommen soll und er so verderben müsse.

64.7. Wie Josefs Brüder mit Josef umgingen, so gehen auch die irdischen Glieder des alten Adams mit diesem Lilienzweig der neuen Wiedergeburt in der Keuschheit des Geistes Christi um, darin der Teufel geschäftig ist und immerfort die bösartigen Tierwesen von Fleischeslust und Brunst im Fleisch und Blut erweckt, so daß sie das Regiment haben wollen.

64.8. Auch führt der Teufel die Frau des Potiphars, nämlich unzüchtige Menschen, von außen zu ihm, die das züchtige Angesicht des innerlichen Grundes beflecken wollen, so daß das irdische Fleisch an der Welt Hurerei und Unzucht aller Leichtfertigkeit anbeißen und mit Imagination an sich ziehen soll. Und so wollen sie den neuen Josef zu Potiphars Frau ins Hurenbett ziehen, der sich so gewaltig davon losreißen und ringen muß, daß er sein Kleid als sein (äußerliches) Wesen fahren lassen muß und nur in Geist und Kraft davon fliehen kann, damit ihm seine keusche Jungfrauschaft vor Gottes Angesicht (bewahrt) bleibe.

64.9. Und wenn Josef so ringt und sich nicht vom Fleisch und Blut dieser schnöden Welt halten und überwältigen läßt, dann wird sie ihm sehr gram werden und zum Tod verraten, weil er keine Unzucht mit ihr treiben will. Dann wird Josef, als der ringende Mensch, wegen seiner Zucht und Gottesfurcht in das Gefängnis geworfen, das heißt, in Spott und Verachtung, und muß sich unter das Kreuz Christi, unter sein Joch in Christi Leiden und Tod verbergen. Und er muß wie ein Gefangener im Elend schweben, weil ihn die Welt von sich ausstößt, wie einen, der es nicht wert sei, daß ihn die Erde trage, und ihn als einen Gefangenen betachtet, der um der Hurerei willen gefangen und verachtet werde, und nicht gern mit ihm umgeht, weil ihn die Obersten, wie Potiphars Frau, schmähen und der Unzucht beschuldigen.

64.10. Diese Frau deutet abermals die falsche Hure der Scheinheiligkeit im geschmückten Haus der Christenheit an. Denn wenn sie Josef mit ihrer Hurerei nicht fangen und halten können und er sich ihnen entreißt, dann schreien sie ihm fälschlich nach, behalten auch sein Kleid zum Zeichen und beschuldigen ihn der Unzucht, als der Abgötterei, und beschimpfen ihn als einen Träumer und Schwärmer, wie Josef geschah.

64.11. Und wenn das der Herr hört, dann glaubt er dieser Frau Potiphars, als dem geschmückten Scheinheiligen im Haus der Scheinheiligkeit, und so wird Josef vom Herrn in Verdacht gezogen und wird von ihm verworfen und in das Gefängnis des Elends gestoßen. Und dort muß er als ein Schuldiger, und doch nicht Schuldiger, im Elend und der Verachtung schweben.

64.12. Aber solche Verachtung, Verstoßung und Elend sind ihm gut, denn damit wird er vom überheblichen Stolz und der Hurerei der Welt und all ihrer Falschheit abgezogen, die seinem Fleisch und Blut zusetzen und die neue Geburt verhindern können, und so wächst das edle Perlenbäumlein unter dem Kreuz Christi im Elend der Welt und wird groß und stark.

64.13. Auch führt Gott einem solchen Josef unterdessen noch fromme Leute zu, welche ihn pflegen und ernähren, seine Unschuld erkennen und sich freundlich zu ihm verhalten, und seine Keuschheit und Gottesfurcht betrachten und sich seiner annehmen, bis der innerliche Fürst in Gottes Kraft zum Regiment fähig ist. Dann führt ihn Gott aus dem Gefängnis und gibt ihm das Zepter seines Regiments, so daß er ein Fürst in seinen Wundern sein muß und in göttlicher Erkenntnis in Gottes Wundertat regiert, wie Josef über Ägyptenland, in welchem Bild auch diese Feder geboren wurde, und gar nicht anders, welches dem Verstand verborgen ist.

64.14. Dies ist also die kurzgefaßte Erklärung über Josefs Historie. Weil sie aber so überaus reichhaltig ist, wollen wir eine gründliche Erklärung über den ganzen Text machen, zu einer Anleitung für den liebhabenden Leser, der gedenkt, auch so ein Josef zu werden. Wird es ihm Ernst sein, und wird er dies fleißig lesen und sich selbst in dieser Darstellung betrachten und kennenlernen, dann wird er sehen, wessen Geistes Kind diese Schriften gemacht hat, denn er wird diese Feder (den Heiligen Geist) in seinem Herzen finden.

64.15. Der Text sagt so: »Jakob wohnte im Land, in dem sein Vater ein Fremdling gewesen war, nämlich im Land Kanaan. Und dies ist die Geschichte von Jakobs Geschlecht: Josef war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern ein Hirte des Viehs wurde. Und der Knabe war bei den Kindern von Bilha und Silpa, den Frauen seines Vaters, und hinterbrachte ihrem Vater ihre üble Nachrede. Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Kinder, weil er ihn im Alter gezeugt hatte, und machte ihm einen bunten Rock. Als nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches Wort zusprechen.« Die innere Bedeutung versteht so:

64.16. Jakob hatte seine fleischliche natürliche Liebe auf Rahel gerichtet, weil sie so schön war. Weil aber in Jakob die Linie Christi im Bund lag, so wurde Rahel verschlossen, damit sein Same in natürlicher Fleischesart in ihr nicht offenbar würde, bis Jakob und Rahel alt wurden und sie beide nicht mehr nach fleischlicher Liebe einander liebten, sondern nur eine Frucht ihres Samens begehrten. Darum baten dann Jakob und Rahel Gott, daß er sie eröffnen und fruchtbar machen wollte. Und als dies geschah, da wurde aus diesem Jakobs-Samen eine Linie, und sie bildete eine Bildung der reinen, natürlichen und wahrhaft adamischen Menschheit, geboren in der Bildung, wie Christus die adamische Menschheit in ihrer ursprünglich gehabten Zucht, Reinheit und Gottesfurcht wieder gebären würde.

64.17. Denn in Lea, als in der Einfalt und Niedrigkeit, entsproß die Linie Christi, und in Rahel die Linie des ersten adamischen Menschen in seiner Unschuld, nämlich eine Bildung derselben. Und diese Bildung stand, wie ein Christ in Christi Bild und in Adams Bild zugleich stehen würde, und was ein Christ in dieser Welt von innen und außen sein würde, und wie er ein Christ werden müsse. Darum sagt der Text: »Jakob habe Josef lieber gehabt als alle seine Kinder.« Denn die Ursache war diese, daß Josef aus Jakobs eigener natürlicher Linie, der natürlichen Liebe zu Rahel, entsprossen war, darin sich die Linie in der Liebe Christi im Bund mit hineingegeben und offenbart hat. Und sie stand aufrecht in der Bildung einer neuen Wiedergeburt, wie ein wahrer Christ stehen würde, nachdem Christus im Fleisch menschlicher Natur offenbar wurde.

64.18. Und darum wurde Josef in seinem Gemüt so geneigt, daß er das Falsche nicht verschweigen konnte, wenn er etwas Böses von seinen Brüdern hörte, und das sagte er seinem Vater. Dies verdroß seine Brüder und sie haßten ihn, nannten ihn einen Verräter und neideten ihn, denn der Geist, der die Bosheit und Falschheit straft, war in ihm offenbart. Denn Christus sollte die Welt wegen der Sünde strafen. Und weil er nun in der Bildung eines Christen stand, so sagte er es seinem Vater, aus welchem der kommen sollte, der die Welt strafen sollte. Und wir sehen dann hier, wie das Fleisch und Blut im Vorbild der Christenheit sogleich dem Vorbild gram gewesen war und ihm kein freundliches Wort zusprechen konnte, denn es verdrießt die Schlange im Fleisch und Blut, wenn Christus kommt und ihr den Kopf zertreten will.

64.19. Dazu sehen wir sehr schön, wie sich der Geist Gottes in Josef offenbart und ihm die Bildung seiner Konstellation (bzw. Verbindung) angedeutet hat, so daß er Träume und Visionen verstehen konnte, in gleicher Weise, wie die Propheten im Geist Christi Visionen sahen und sie deuten konnten, so auch Josef.

64.20. Darin ihm dann in der Vision gezeigt wurde, wie er ein Fürst über seinen Vater und alle seine Brüder werden sollte, welches recht den innerlichen Menschen im Geist Christi andeutet, der ein Fürst über das adamische Haus seines Vaters wird, in welchem Bild Josef auch äußerlich stand. Und darum wurde auch äußerlich die Bildung mit dem Haß seiner Brüder neben ihn gestellt, wie die Menge der Welt das neue Kind in Christi Geist anfeinden, verachten und ihm gram werden würde. Und wie es eben auch von denen geschehen würde, welche ebenfalls Christen waren und sich Christi rühmten, und auch im innerlichen Grund solche wären. Und wie der adamische Mensch (den inneren) Christus von außen so gar nicht erkennen werde und unwissend Christus in seinen Brüdern und Gliedern verachten wird.

64.21. Um anzudeuten, daß Christus in dieser Welt den Spott in Gottes Gerechtigkeit auf sich genommen habe, so daß er sich nicht allein in seiner menschlichen Person verspotten lassen wollte, um Adams Spott zu ertragen, weil dieser vom Bild Gottes abgewichen ist, sondern daß er sich auch in allen seinen Gliedern und Kindern verspotten lassen wolle, daß er auch den adamischen Spott in ihnen tragen und sie seinem Bild ähnlich machen wolle.

64.22. Darum mußten Jakobs Kinder, die auch in Christi Linie waren, nach ihrem natürlichen adamischen Menschen die Bildung eines Christenmenschen in Josef verspotten und anfeinden, um anzudeuten, wie ein Christ den anderen im Eifer üben würde und seinen Nebenchristen wegen natürlicher Meinung verachtet, wie es jetzt und allezeit in der Christenheit so ergangen ist, daß eine Partei die andere wegen natürlicher Gesetze und Meinungen vermeintlicher Gottesdienste verachtet und anfeindet.

64.23. Wie Josef von seinen Brüdern wegen der Erkenntnis seiner Vision angefeindet wurde, so wird noch heute die göttliche Weisheit, die sich in den Kindern Gottes offenbart, vom natürlichen Adam vernichtet und angefeindet, welche Anfeindungen alle miteinander aus den pharisäischen Gesetzen kommen, nämlich aus der Nebenfrau Christi, der steinernen Kirche und ihrer Diener, welche die Nebenfrau Christi selber so schänden, wie vor Augen steht, und damit Christi Kinder verachten.

64.24. Denn neben der Nebenfrau Christi als Kirche ist der babylonische Turm der hohen Schulen erbaut, und da kommen die verwirrten Sprachen (bzw. Begriffe) her, so daß man Christus in seinen Kindern nicht erkennen kann. Wenn sie in der Einfalt Christi die Vision Josefs deuten, dann verachten es diese fremden Sprachen, denn sie haben auf dem Turm andere Zungen bekommen, nämlich aus der Verdichtung der sinnlichen Zungen, darin sich jeder Sinn der buchstäblichen Geister in die Formierung einer besonderen Zunge hineingeführt hat.

64.25. Und die Höhe des Turms gibt dieser sinnlichen Zunge den Unterschied der Sprachen, so daß sie einander in der Vernunft nicht verstehen, welche Höhe auch den überheblichen Stolz der Eigenliebe andeutet, vor der sich die fünf Selbstlaute (Vokale) verbergen, so daß sie die Kraft Gottes (in den Kindern Gottes in der Einfalt Josefs) nicht verstehen, sondern ihn einen Träumer, Zeichendeuter, Schwärmer, Enthusiasten und Narren nennen.

64.26. So wird der Geist Christi in seinen Kindern anstatt unserer adamischen Schuld verachtet. Und so erfüllt Christus in seinen Kindern Gottes Gerechtigkeit, und so wird der alte Mensch auch hierdurch getötet. Doch das ist für Josef (Christus) gut, daß es ihm so ergehe, sonst würde er ja nicht in die Weltgrube geworfen und den Midianitern verkauft, daß er zum Pharao käme und ein Fürst würde.

64.27. Darum soll sich ein Christ den Haß seiner Brüder nicht schwersein lassen, sondern vielmehr denken: „Ach, daß du auch in Josefs Grube geworfen würdest, damit du vom Sündenhaus weggeführt würdest und auch in Josefs Gefängnis kämst, so daß du Ursache hättest, von der Welt zu fliehen, und unter Christi Kreuzfahne auch dieser Fürst, der wie Josef die göttliche Vision in ihrem Wort der Kraft versteht, offenbar und geboren werden könnte, so daß auch in dir die göttliche Keuschheit Josefs (der reinen Jungfrauschaft) offenbar werden möge, um auch ein solches gottesfürchtiges und züchtiges Herz zu bekommen!“ Das soll eines Christen Wunsch sein, und nicht, wie er durch den Turm zu Babel in den fremden Sprachen groß werden könne, deren Unterschied doch nur die Höhe (als den überheblichen Stolz) verursacht, so daß man einander nicht in Liebe, Sanftmut, Demut und in der Einfalt Christi verstehen will, in dem wir doch leben und sind.

64.28. Darum wird dir jetzt, oh du arme verwirrte Christenheit, durch den Schaden Josefs gesagt, daß du doch deinen Schaden sehen wolltest, wo dieser herkomme, nämlich von nirgendwo anders, als aus dem Neid deiner Brüder, welche auch in Christi Linie sind, wie Josefs Brüder. Erkenne es nur, vom Turm zu Babel, von den Titeln und Hoheiten deiner Brüder, welche in ihrem überheblichen Stolz der verwirrten Sprachen in Eigenliebe gegangen sind: Daher kommt dein Schaden. Erkenne es doch nur, daß daher aller Streit und Zwiespalt in der Welt kommt!

64.29. Du aber sprichst: „Dieser Turm macht mich hoch, so daß ich in fremder Art der Sprachen über Josef reiten und ihn bändigen kann, damit er in der Grube liegen muß. Und so bin ich Herr in Christi Reich auf Erden.“

64.30. Höre und merke es dir, wir haben einen Wächter sagen hören: „Es kommen die Midianiter und nehmen Josef mit sich und führen ihn zum Pharao. Da soll deine Untreue und Ungerechtigkeit offenbar werden: Wie willst du dann vor Josefs Augen bestehen? Diese Zeit ist nah.

64.31. Oder meinst du, Josefs Schaden werde nicht gerächt werden? Siehe, in der Hungersnot deines Elends, wenn du hungern und dürsten wirst, dann mußt du wieder zu ihm fliehen, denn der hohe Turm wird dir weder Trost noch Rettung geben. Die Zeit ist geboren, daß Josefs Schaden angeklagt werde und die Hurerei Rubens mit Jakobs Nebenfrau vor Israel komme.

64.32. Was sitzt du lange und heuchelst dir und sprichst: ‚Noch lange nicht!‘ Siehe, es steht vor den Augen Israels, daß du mit der Nebenfrau eine lange Zeit gehurt und die Linie Christi befleckt hast. Israel will das nicht mehr dulden, und du wirst mit Ruben aus dem Oberamt des Opfers und Regiments geworfen.“ Das hat die Stimme des Wächters gesagt.

64.33. Als Josef die zwei Träume hatte, einen von seiner aufgerichteten Garbe (ein Strohbündel zum Trocknen), die da stand, und seiner Brüder Garben sich vor ihr verneigten, und den anderen von der Sonne, dem Mond und den elf Sternen, die sich vor Josef verneigt hatten, da entstand alsbald der Neid unter ihnen, und sie meinten, er würde ihr Herr werden. Aber weil sie die Ältesten waren, begehrten sie, über ihn zu herrschen.

64.34. Daran sieht man nun, wie es dem äußeren Menschen allezeit nur um das Reich dieser Welt ging, welches eben auch der Schaden Adams war, daß er das Innere verließ und nach dem Äußeren trachtete.

64.35. Josefs bunter Rock, den ihm sein Vater machte, deutet an, wie sich die innere Kraft Gottes wieder durch den äußeren Menschen offenbaren würde, dadurch die menschliche Natur bunt wird (das heißt, mit Gott gemischt), nämlich das innere geistige Reich mit dem äußeren. Die geistige Bildung versteht so:

64.36. Josef mit seinem bunten Rock war ein Jüngling, dazu noch zart und jung, und hatte noch nicht der Welt Klugheit und List, und so sagte er in Einfalt die Wahrheit. Denn seine Seele war noch nicht von außen mit der List der Lügen befleckt, und der Geist Gottes begann, ihn zu treiben, denn sein bunter Rock war eine Bildung des Inneren.

64.37. Dies stellt uns nun das Bild eines werdenden wahren Christenmenschen dar, wie er sein müsse, wenn ihn Gottes Geist treiben soll. Nämlich: Er muß sein Herz zu Gott seinem Vater wenden und ihn herzlich lieben lernen, wie Josef gern bei seinem Vater war und ihm ansagte, was Übles unter seinen Kindern geschah. So muß ein werdender Christ auch all seinen Schaden und den der Seinigen sowie auch der ganzen Christenheit täglich vor Gott bringen. Wie Daniel die Sünde des Volkes Israel vor Gott beichtete und Josef den Schaden seiner Brüder vor seinem Vater, so beichtet auch ein wahrer Christ täglich das Elend und die Sünde seines Volkes im herzlichen Mitleiden, daß sich doch Gott ihrer erbarmen und sie vor großem Übel und Sünden behüten wolle.

64.38. Und wenn dies geschieht, dann wird sein Herz ganz einfältig, fromm und gerecht, denn er begehrt keine List, sondern will, daß es recht und wohl zugehe. Und ihm ist alles Unrecht zuwider, denn er beichtet stets das Unrecht des Volkes vor Gott. So wird sein Gemüt ganz einfältig und sucht keine List, sondern setzt seine Hoffnung auf Gott und lebt in Einfalt und Niedrigkeit seines Herzens vor Gott und der Welt. So ist er wie der zarte junge Knabe Josef, denn er erhofft immerfort das Gute von Gott und seinem Vater.

64.39. Wenn nun der Mensch soweit kommt, dann ist schon Josef geboren. Dann bekleidet Gott der Vater seine Seele mit dem bunten Rock, als mit göttlicher Kraft, und so beginnt alsbald der Geist Gottes in sich mit der Seele zu spielen, wie mit Josef. Denn der Geist Gottes sieht durch die Seele und mit der Seele (wie Josef in der Vision der Träume zukünftige Dinge im Vorbild sah, darin der Geist mit seiner Seele spielte). So spielt auch alsbald der Geist Gottes in der Seele eines neuen Josefs mit der inneren geistigen Welt, so daß die Seele göttliche Geheimnisse versteht, in das ewige Leben sieht und die verborgene Welt erkennt, die am Menschen noch offenbar werden soll. Wie auch dieser Feder geschehen ist, davon sie ihren Geist der Wissenschaft hat.

64.40. Wenn nun dieser Mensch beginnt, von göttlichen Dingen und Visionen vom göttlichen Geheimnis der verborgenen Welt zu reden und die Wunder Gottes auszusprechen, und solches seine Brüder hören, als die Kinder der äußeren Welt, in denen die verborgene geistige Welt noch nicht offenbar wurde, dann halten sie es für Unsinn und Schwärmerei, und halten ihn für närrisch, wenn er von solchen Dingen spricht, die sie nicht verstehen und begreifen können. Und sie halten es für Einbildung und Dichtungen oder für einen astralischen Trieb und was es von diesen Dingen noch gibt. Und besonders, wenn er ihre bösartigen Taten straft und offenbart, wie es Josef tat, dann feinden sie ihn an und gönnen ihm sein Leben nicht, wie Josef geschah.

64.41. Wenn dies nun geschieht, dann betrachtet sich der Verstand wie ganz irre und erkennt nicht die Wege Gottes und daß es Gottes Kindern so ergehen müsse. Er denkt: „Du suchst Gott, und dieser führt dich in Not.“ So geht dann dieser Mensch in die Irre, wie Josef in der Wüste irre ging, als ihn sein Vater zu seinen Brüdern schickte, damit er sehe, wie es zuginge.

64.42. So geht es auch mit Gottes neuen Kindern, wenn sie Gottes Geist schickt, daß sie um Josefs Schaden eifern müssen und sie die Welt überall darum haßt und verfolgt. Und so denken sie dann im Verstand dieser Welt: „Gehst du auf Gottes Wegen, warum geht es dir dann so, daß du nur der Welt Narr wirst?“ Dann beginnt das Gemüt, sich zu grämen, und weiß nicht, wie ihm geschieht, denn es hört überall, daß man ihn für töricht und gottlos beschimpft und ihn anfeindet. Denn das werdende Gemüt in Fleisch und Blut versteht den göttlichen Prozeß noch nicht, wie der (gedankliche) Verstand zum Narren werden müsse, und wie Christus selbst so ganz willig des Teufels und der Welt Spott im Menschen auf sich nehme, und wie Gottes Gerechtigkeit und Adams angeerbte Schuld allezeit mit Leiden erfüllt werden müsse, wie also ein Christ in Christi Bildung stehen muß.

64.43. Und wenn es nun so zugeht, dann geht der Verstand in großer Traurigkeit und Verlassenheit irre, wie Josef in der Wüste, und fühlt sich überall bange, und muß doch seines Vaters Gebot und Willen verrichten. Aber Gott verläßt seinen Josef nicht, sondern sendet ihm einen Mann, der ihn tröstet und den Weg zu seinen Brüdern weist, wie Josef geschah, als er in der Wüste irreging. Das heißt:

64.44. Er sendet ihm auch einen eifrigen Christen zu, der seine Wege erkennt und ihn tröstet, um beständig auf Gottes Wegen zu verharren, dadurch dieser neue Josef wieder Mut und Kraft empfängt, auf den rechten Weg kommt und durstig zu seinen Brüdern geht, um zu sehen, was sie tun und was ihr Vorhaben ist. Das heißt:

64.45. Er stellt ihnen Gottes Gebot und Willen unter die Augen, wie Josef das Gebot seines Vaters. Doch wenn sie ihn sehen, daß er sie mit Gottes Wort strafen will, dann rufen sie: „Seht, der Träumer und Schwärmer kommt, und will uns viel einreden! Er tadelt unsere gute Gewohnheit, darin wir Ehre und gute Tage haben. Was soll uns dieser strafen? Er ist nicht von der hohen Schule gekommen, und will uns lehren und strafen? Laßt uns einen Rat halten, wie wir ihn aus dem Weg räumen können, so daß er getötet werde. Was soll uns der elende Mensch lehren und strafen wollen? Wer ist er? Er ist doch ein Laie, was soll uns dieser einreden? Er ist nicht dazu berufen, und es ist nicht sein Amt. Er will sich so nur erheben und einen Namen machen. So wollen wir ihn ruhigstellen, daß er aller Welt Narr werden soll. Wir wollen ihm seine Ehre ins Gefängnis legen und dafür sorgen, daß er verfolgt und gehaßt werde. Und das für jeden anderen zum Beispiel, der uns anfechten will, so daß er daheimbleibe und seinem weltlichen Stand diene, und uns, die wir von der Obrigkeit eingesetzt sind, in göttlichen Dingen richten lasse, die wir in hohen Schulen studiert und solches gelernt haben.“

64.46. Also nehmen sie den armen Josef, welcher auf seines Vaters Wunsch zu ihnen kommt, und binden ihn mit Spott und Schande, und beschimpfen ihn fälschlich, rauben ihm seinen bunten Rock vor allen Brüdern, den ihm Gott sein Vater gemacht hat, wie es Jakobs Söhne Josef taten, und halten stets Rat, wie sie ihn töten wollen und ganz aus dem Weg räumen, wie es Josefs Brüder taten.

64.47. Aber gleichwie Ruben, der älteste Bruder, solches wehrte und nicht zulassen wollte, daß sie Josef töten, doch weil er auch nicht gegen ihren Rat handeln wollte, sprach „Seht, es ist eine Grube in der Wüste, dahinein wollen wir ihn werfen, und diesen bunten Rock schicken wir dem Vater, daß er denke, ein wildes Tier habe ihn zerrissen.“, in gleicher Weise erweckt dann Gott in ihrem Rat den Ruben, als den ältesten Bruder, der die Macht hat, den falschen pharisäischen Ratschlägen zu wehren, wie etwa einen frommen gottesfürchtigen Herrn, der dem Mord-Rat der Pharisäer widersteht.

64.48. Und wenn er sich auch nicht ganz ihrem Rat widersetzt, so widersteht er doch der tätigen Verfolgung und sagt: „Tötet ihn nicht! Werft ihn nur in die Grube, und zieht ihm seinen bunten Rock aus, damit er keine Träume mehr habe!“ Damit er ihn vom Mordschwert erretten könne.

64.49. »Sie aber nehmen ihn (wie Josefs Brüder den Josef) und ziehen ihm den bunten Rock aus, werfen ihn in die Grube der Wüste, nehmen seinen bunten Rock, tunken ihn in Bocksblut und schicken ihn so zu seinem Vater.« Das bedeutet so viel wie: Sie ziehen ihm mit ihrem Lästern seine Ehre aus, nehmen sein Wort und seine Lehre und machen falsche Auszüge daraus, und besudeln sie mit Bocksblut, das heißt, mit falschem Verstand, und schicken solche Schmähbriefe unter die Leute und vor seinen Vater, als vor die ganze Gemeinde, und rufen: „Seht, dieser besudelte Rock gehört diesem Mann!“ Und so morden sie den Geist seines Vaters im Rock, als in seinem Namen, schänden und lästern ihn fälschlich und sagen, er schände mit seinem bunten Rock das Blut Christi. Und so betrügen sie seinen Vater, als die ganze Gemeinde mit dem falschen Bockblut, darin sie ihm seinen Rock getunkt haben, damit die Gemeinde denkt, ein wildes Tier habe Josef zerrissen, das heißt, sie denken, der Teufel habe diesen Menschen besessen und er sei ein falscher Mensch.

64.50. So wird der Vater, als die Gemeinde und Obrigkeit, durch Josefs Brüder, als durch diese, welche auch dem Weg Gottes lehren sollen, mit dem besudelten Rock betrogen, so daß sie denken, der Teufel habe diesen Menschen gefressen und sein Herz besessen. Und so wird der arme Josef hinunter in die Grube der Wüste geworfen und liegt im Elend, wie in einer Grube, darin kein Wasser ist, damit er ja nicht ertrinken kann, aber auch sonst kein Labsal hat, sondern ganz verlassen von aller Welt sitzt und wartet, was nun Gott mit ihm machen will, wenn er ihn so bei den Menschen verwirft.

64.51. Hier hat er nun keine Hilfe bei irgendwelchen Menschen, denn auch seine besten Freunde halten ihn für töricht, und sein Name ist wie eine Eule unter den Vögeln, denn so muß er durch das Gericht Gottes gehen und vor allen Menschen zu Spott werden. Wenn er zur Beschaulichkeit göttlicher Heimlichkeit kommen soll, dann muß er vorher gerichtet werden und in das Gericht der Welt kommen, damit sie seine angeborene Sünde richten und so vor Gott aufopfern kann, so daß er durch das Gericht Gottes in Christi Bildung hindurchdringt und zu göttlicher Beschaulichkeit in sich selbst kommt.

64.52. So ganz muß ein wirklich wahrer Christ von dieser Welt Lust und Ehren zuvor abgesondert und ganz närrisch und zum Kind in seinem eigenen Verstand in sich werden, und auch äußerlich für närrisch geachtet werden. Weil ihn dann die Welt für närrisch achtet, wenn er zeitliche Ehre und Gut für die Hoffnung des ewigen Gutes verläßt, das er nicht sieht.

64.53. Und wenn es dann so mit dem armen Josef geht, daß er in der Grube des Elends liegt, dann genügt es seinen Brüdern noch nicht, daß sie ihn in die Grube geworfen haben, sondern sie ziehen ihn wieder heraus und verkaufen ihn den Midianiten, damit er von ihnen weg in ein fremdes Land geführt werde. Das heißt, sie nehmen seinen Namen und seine Lehre und schicken sie in ein fremdes Land, dadurch der bunte Rock Josefs durch göttliche Schickung bekannt wird.

64.54. Aber sie meinen es fälschlich und verkaufen Josef zum Spott und als dienstbaren Knecht, damit er in der Welt ihrem Spott dienen soll, wie es Josef von seinen Brüdern geschah und auch dieser Feder geschehen ist.

64.55. So wird dann Josef nach Ägypten geführt und als Knecht verkauft. Aber Gott ist mit ihm und gibt ihm Vernunft und Weisheit, so daß er zum Hausverwalter seines Herrn erhoben wird, daß sein Herr nichts ohne ihn anfängt, sondern ihm in allem vertraut. So auch der Geist Josefs: Obwohl er auf schmähliche Art in ein fremdes Land verkauft wird, wo man die Person nicht kennt, so sehen doch die Weisen den Geist in seinen Augen und erkennen, daß ihm Gott seine Weisheit und seinen Geist gegeben hat, und nehmen seine Schriften und Lehren an und richten ihr ganzes Leben danach. So sitzt Josef im Regenten-Amt vom Hofmeister des Pharaos und regiert sein ganzes Haus.

64.56. Aber damit ist Josef noch nicht durch das Gericht gegangen, denn in diesem Regiment steht ihm erst die größte Gefahr seines Lebens bevor. Denn dort ist erst des Hofmeisters Frau in Unzucht zu ihm entbrannt, wie die falschen Sekten, die sich in seinen Geist mischen wollen, um damit ihr Begehren zu zeitlicher Ehre und Kunst zu schmücken. Doch wenn sich dieser Josefs-Geist nicht mit ihrem Menschentand mischen will, dann schreien sie „Ach!“ und „Weh!“ über ihn, bezichtigen ihn der Unzucht als falscher Lehre und verklagen ihn vor dem Hofmeister, das heißt, vor der Obrigkeit.

64.57. Dann muß Josef zuerst in den Kerker und gefangensitzen und recht geprüft werden, bis ihn Gott herauszieht und vor den König Pharao stellt. Dann wird erst seine Weisheit und Gottesfurcht offenbar, so daß erkannt wird, daß ihm seine Vernunft von Gott gegeben worden ist. Und so wird seine Vernunft zum Regenten über Ägyptenland gesetzt, die nicht allein fremde Völker regiert, sondern auch seine Brüder müssen schließlich in ihrer Hungersnot, wenn die wahre Vernunft göttlicher Erkenntnis bei ihnen immer knapper wird, zu ihm kommen, und er ernährt sie dann auch mit seiner Weisheit. Und so hat ihn Gott zu ihrem Vater voran geführt, damit sie hinterherkommen müssen und bei den fremden Völkern die Weisheit ihres Bruders Josef suchen und genießen.

64.58. Denn so hat auch Israel die Propheten verfolgt, bis sie (die Israelis) in ihrer Fleischeslust in Finsternis und Abgötterei geraten waren und all dasjenige über sie kam, was ihnen die Propheten vorhergesagt hatten. Und dann, als sie im Hunger und Elend saßen und ihr Land voller Greuel war, da suchten sie die alten Schriften der Propheten hervor und erkannten erst, daß ihre Rede wahr war und daß sie ihnen Unrecht getan hatten. Und sie schmückten ihre Gräber und sprachen: „Hätten wir in der Zeit unserer Väter gelebt, wir hätten sie nicht töten wollen!“ Aber der Höchste hat so sein Gericht, daß er am Haus Israel zu plagen anfängt, um seinen Zorn in den Kindern der Gnade zu löschen. Doch das Blut der Heiligen in Christi Kraft hat allezeit dem Zorn widerstanden, so daß Israel nicht aufgefressen worden ist.

64.59. Josef wurde um 20 Silberlinge verkauft, und Christus um 30, um anzudeuten, daß die Menschheit Christi höher und vollkommener sei, als andere seiner Kinder, weil Christus nicht von Mannessamen empfangen wurde, sondern der natürlichen Tinktur von der Eigenschaft des Lichtes entsproß, während die adamische Seele von der Eigenschaft des Feuers kommt, daraus das Licht seinen Ursprung und seine Offenbarung nimmt: So daß in Christus die Eigenschaft des Lichtes die Eigenschaft des Feuers in sich nahm, nämlich die adamische Seele, und sich das Innere und Verborgene wieder herauswendete, das in Adam versiegelt worden war und am Leben des Lichtes verblich.

64.60. Denn weil ein Christ unter Christus ist und in Christus wieder in Gott offenbar wird, so steht die Bildung Christi in 30 Zahlen, und die eines Christen in 20 Zahlen, wie in dieser Geschichte vorgestellt. Denn ein Christ wird verkauft, um in Menschenhänden zu leiden. Aber Christus mußte nicht nur in Menschenhänden leiden, sondern sich auch dem Grimm Gottes ergeben, davon er Blut schwitzte.

64.61. So ist diese ganze Bildung mit Josef gewaltig dargestellt, wie ein Christ in seiner Bildung vor Gott und der Welt steht. Denn die ganze Geschichte von Josef geht dahin, wie Adam ein Christ werde, wie er im Prozeß Christi in Christi Bildung gestellt werden müsse, um ein Bild Christi zu werden, und wie ihn Gott in Christi Prozeß im Reich Christi wieder erhöht und zur Rechten Gottes setzt, wie auch Josef zur Rechten des Königs Pharao gesetzt wurde, nachdem er in Christi Prozeß stand und hindurchgeführt wurde.


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