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(Text von Jacob Böhme 1623, deutsche Überarbeitung 2022)
Wie Gott Adam und Eva aus dem Paradies trieb und den Cherub vor den Garten lagerte. (1.Mose 3.22-24)
25.1. Als Gott die Schlange samt der Erde verflucht hatte, da war dem Tiermenschen das Paradies zu nichts mehr nütze, denn er konnte die (ganzheitlichen) Früchte des Paradieses nicht mehr genießen. So legte er ihm die Arbeit und Mühe der (gegensätzlichen) Welt auf, trieb ihn aus dem Garten Eden heraus und lagerte den Cherub mit dem Feuerschwert des Gerichtes davor (1.Mose 3.24). Denn wenn das neugeborene Jungfrauenkind aus des Weibes Samen wiederkommen und ins Paradies eingehen würde, dann sollte dieser Engel mit dem Feuerschwert das Tier der Schlange von ihm abschneiden und es nicht mehr ins Paradies hereinlassen.
25.2. Der Engel mit dem Schwert ist der wahre Würgengel, der den Tod und das Leben in seinem Schwert führt, denn er hat Gottes Liebe und Zorn darin. Und wenn der Mensch in dieser Welt stirbt, dann kommt er vor diese Pforte des Paradieses und diesen Engel, wo die Seele durch dieses Gericht gehen muß.
25.3. Ist sie nun in Gottes Zorn gefangen, dann kann sie nicht durch dieses Gericht gehen. Ist sie aber ein Jungfrauenkind aus des Weibes Samen geboren, dann kann sie durch dieses Schwert hindurchgehen, und so schneidet der Engel das Tier ab, das vom Wesen der Schlange gezeugt wurde. Dann ist die Seele sogleich ein Engel Gottes, dient ihm in seinem Tempel im Paradies und erwartet den Tag des Gerichtes zur Auferstehung des äußeren Leibes. Wenn dieser Engel mit dem Feuerschwert die Erde vom Fluch scheidet, dann kommt der wahre menschliche Leib wieder, denn auch er muß durch dieses Schwert gehen, und das Schwert wird sein Tier abschneiden, damit er allein ein Mensch und kein Tier mehr sei.
25.4. Doch dem irdischen Menschen sind diese Reden von Moses über dieses Geheimnis ganz verborgen, denn Moses spricht von einem (äußerlichen) Engel und Schwert. Auch wenn wohl die äußere Bildung freilich so war, denn so wurde Adam ausgetrieben, aber im Inneren hat es ein wesentlich anderes ABC, das der natürliche Mensch ohne Gottes Licht nicht versteht.
25.5. Denn dieses Schwert ist im Menschen: Wenn der Mensch umkehrt und in die Reue seiner begangenen Sünden geht, die Eitelkeit abwirft und in das Kinderhemd eingeht, dann geht der Morgenstern im jungfräulich verschlossenen Wesen auf, im wahren Weibes Samen und im Geist Christi.
25.6. Und in dieser ängstlichen Pforte der wahren Buße steht der Engel mit dem Feuerschwert. Und der jungfräuliche Zweig dringt durch dieses Feuerschwert hindurch ins Paradies, als in das Licht und Leben Christi hinein, und wächst durch dieses Schwert hindurch.
25.7. Dann steht das Jungfrauenkind mit seiner schönen Rose im neuen Gewächs im Paradies, aber die arme Seele, die dieses Kind gebiert, steht die ganze Zeit im Feuerschwert und mit einem Band an der äußeren Welt und am groben Tier fest angebunden. Hier wird nun das Jungfrauenkind mit diesem Feuerschwert wohl gestochen, denn die Feuerseele, welche im Feuerschwert des göttlichen Zorns am Schlangen-Tier angebunden steht, die vergafft sich täglich an dem Schlangen-Tier und sündigt. So schneidet dann dieses Feuerschwert die Sünden ab und verschlingt sie in Gottes Zorn, wo sie gekeltert und gerichtet werden.
25.8. So muß das arme Jungfrauenkind, das aus der Seele unter dem Kreuz Christi geboren wird, in Christi Tod stehen und durch das Schwert der Trübsal hindurchgehen. Es muß sich durch dieses Feuerschwert hindurchziehen lassen, denn das Feuer brennt das Übel, das die Seele vom Schlangen-Tier hereinführt, immerfort ab. Da geht es dann schmerzlich zu, wenn der Feuerseele abgeschnitten wird, was sie von ihrem Tier gern hätte.
25.9. Nun muß das Jungfrauenkind zur Feuerseele flehen und ihr die Liebe anbieten, damit sie das Tier der Schlange verlassen soll. Und da beginnt dann der Streit des Widerwillens, denn dieser Teil der Feuerseele hat sich das Schlangen-Tier hereingeführt, um seine Freude daran haben zu wollen, und liebt das bösartige Tier.
25.10. Dagegen spricht Sophia (die „Weisheit“), als das zweite Prinzip und Anteil der Lichtwelt, und damit beginnt der Streit zwischen dem Samen des Weibes und der Schlange. Da geht dann der Mensch in Traurigkeit und Trübsal, denn mal siegt das Jungfrauenkind und mal das Schlangenkind.
25.11. So hetzt dann der Teufel alle Tiere gegen das Jungfrauenkind auf, um es zu schlagen, zu verspotten, zu verhöhnen, auszulachen und zu narren, damit es ja nicht erkannt und des Teufels Reich offenbar werde.
25.12. Dieses muß das Jungfrauenkind in Christi Geist treiben und sich wohl geißeln, verfolgen und schelten lassen, sich auch oft von einem Teufel-Besessenen beißen und verfluchen lassen, und sich immerfort als ein Fege-Opfer der Welt halten, bis das äußere Tier seinen Lauf in seiner Konstellation vollendet hat. So schneidet der Cherub das grobe Tier ab und läßt es hinfallen bis zum Gericht Gottes, und dann muß der Anteil der Feuerseele durch das Gericht dieses Schwertes hindurchdringen.
25.13. Wenn sich nun die Feuerseele durch die Schlangen-Lust viel Eitelkeit eingebildet hat, dann muß dieser Teil der Feuerseele in diesem Schwert stehen, bis das Feuer des göttlichen Zorns diese hereingeführte Eitelkeit verzehrt hat, welches für manche mehr als genug Fegefeuer ist. Was aber die jetzige überkluge Welt nicht glaubt, sondern nur ein von außen angenommenes Kind Gottes sein will, und so in der Gnade eine äußerliche Abwaschung der Sünden erhofft. Aber es hat hier ein anderes ABC, denn Gott will das Sein der Schlange weder im Leib noch in der Seele in das Paradies hereinlassen.
25.14. Die Feuerseele muß im Feuer Gottes bestehen und so rein sein wie das reinste Gold, denn sie ist der Mann der edlen Sophia aus des Weibes Samen. Sie ist die Tinktur des Feuers, und Sophia (Weisheit bzw. reine Vernunft) ist die Tinktur des Lichtes. Wenn die Tinktur des Feuers ganz rein ist, dann wird ihr die Sophia hineingegeben, und so bekommt Adam seine alleredelste Braut, die ihm in seinem ersten Schlaf genommen wurde, wieder in seine Arme, und ist nun weder Mann noch Frau, sondern ein Zweig an Christi Perlenbaum, der im Paradies Gottes steht.
25.15. Dazu bedürften wir nun eine Engelszunge, und sind doch den Unseren genug verständlich, ohne für die Säue zu schreiben, was für eine innerliche große Freude und Liebelust hierin sei. Denn wie wunderschön die Braut ihren Bräutigam in seiner hellen und klaren Feuerseigenschaft annimmt und wie sie ihm ihren Liebeskuß gibt, das versteht nur der, der zur und in der Hochzeit des Lammes gewesen ist. Den anderen bleibt es stumm.
25.16. Wenn der Verstand vom Paradies hört, dann versteht er nur einen gewissen abgetrennten Ort, und dann ist es auch nicht weniger (bzw. mehr): Es ist ein gewisser Ort gewesen, welcher der Garten in Eden hieß, wo Adam und Eva versucht und von welcher Stätte sie nach dem Fall ausgetrieben wurden. Doch vor dem Fluch war die ganze Welt ein solches Paradies. Weil aber Gott den Fall erkannte, deshalb wird ihnen nun das heilige Paradies nur an einem gewissen Ort eröffnet. Denn warum sollte die ganze äußere Welt paradiesische Früchte tragen, wenn keine Kreatur auf Erden war, die diese (ganzheitlichen Früchte) genießen konnte.
25.17. Adam und Eva wurden aber trotzdem in das Paradies hineingeführt. Denn wenn auch dieser erste Leib fallen und zerbrechen würde, dann sollten doch sie und ihre Kinder mit der neuen Wiedergeburt im Geist Christi durch dieses Feuerschwert wieder eingehen, welches die falsche Begierde abschneidet. Das ist ein sehr großes Geheimnis.
25.18. Denn Fürst Luzifer saß vor der Zeit der erschaffenen Erde im himmlischen Wesen in der englischen Welt, am Ort dieser Welt, wo das Sein der Erde im Schöpfen gefaßt und in eine Verdichtung geführt wurde. Doch seine falsche Imagination hat den Stoff vor der Verdichtung süchtig gemacht, denn es war der Ort seiner Hierarchie. Nun wurde der äußere Leib des Menschen aus diesem Stoff der Erde im Schöpfungswort gefaßt und nach Eigenschaft des menschlichen Lebens formiert, welches im Wort war. Das Wort formierte das Sein oder den Stoff aus der Erde nach der Gestaltung des menschlichen Seelenlebens, das im Wort war, durch das Schöpfen. Und weil sich Gott durch sein Wort zum Richter über die falsche Sucht und Begierde des Teufels gesetzt hatte, um ihn und sein entzündetes Wesen zu richten, so war das Richterschwert schon im Stoff der Erde, daraus Adam gemacht wurde.
25.19. Denn als Gott die Erde schuf, hat er ihre Zeit gegründet, da er das Gericht halten wollte, um das Böse vom Guten zu scheiden und das Böse dem abtrünnigen Fürsten zur Behausung zu geben. Weil aber nun das Gute in der verschlossenen Erde ohne himmlische Kreaturen war, weil sein Fürst ausgestoßen wurde, so erschuf Gott den Adam als einen anderen Hierarchen aus diesem guten Wesen zum Regierenden dieses Ortes. Und daher kam des Teufels Neid gegen den Menschen und allen guten Kreaturen dieser Welt.
25.20. Nun ist uns aber hier der menschliche Abfall mit dem Schwert des Cherubs zu betrachten: St. Paulus sagt: »Wir waren in Jesus Christus vorgesehen, bevor der Welt Grund gelegt wurde.« Und dieser Spruch von Paulus (Eph. 1.4) gehört hierher. Denn Gott erkannte, daß dieses Sein, daraus Adam geschaffen werden sollte, von des Teufels eingeführter Begierde bereits etwas falschsüchtig war. Darum sah Gott diesen Stoff, daraus er den Menschen machen wollte, in Jesus Christus vor der Welt Grund voraus, daß er ihn durch das Gericht des Feuerschwertes, durch den Tod und durch das Feuer durchführen wollte, um die falsche Sucht ganz abzubrennen. Und er wollte ihn in seiner höchsten Liebe in seinem Wort in Jehova, das heißt, aus Jehova eröffnet, in Jesu neugebären, um einen neuen Stoff in den süchtigen hineinzuführen und miteinander durch das Gericht des Feuerschwertes durchzuführen und ganz rein zu bewahren.
25.21. Und hier steht auch Christi Höllenfahrt, als die Liebe Gottes durch Christus in dieses Feuerschwert einging und den Grimm in Liebe verwandelte, und auch den Stachel des Todes zerbrach, der im Stoff der Erde war, daraus Adam nach der äußeren Menschheit geschaffen wurde. Und in der Verderbung durch Luzifer hat dieses Feuerschwert seinen erweckten Ursprung.
25.22. Denn obwohl Adam zu einem Teil in himmlischer Wesenheit geschaffen war (die am Wort des menschlichen Lebens war, das ihm in den äußeren und inneren Stoff eingeblasen wurde), so lag aber doch dieses Feuerschwert wie ein glimmender Zunder im Verborgenen im irdischen Stoff des äußeren Leibes, der auch Adam drang, daß er gegen Gottes Gebot und Himmelreich lüsterte. Denn in diesem Zunder hat auch der Teufel seine Begierde in ihn hineingeführt und ihn zum Abfall gereizt. Doch weil es Gott wohl erkannte, daß der arme Mensch nicht bestehen würde, hat er ihm einen Gehilfen in Christus zugeordnet, der ihn führen sollte, und in dessen heiliges Wesen er eingeführt werden sollte, als in den wahren Sabbat und die ewige Ruhe.
25.23. Adam war wohl in die Ausgeglichenheit gesetzt, ganz vollkommen und ins Paradies eingeführt, so daß die Seele den Zunder hätte überwältigen können. Und darum wurde ihm der Baum der Versuchung vorgestellt, ob es möglich wäre, daß die Seele diese Sucht überwältigen und vollkommen in der Gleichheit bleiben könnte.
25.24. Aber es war nicht möglich, und darum mußte dann Christus an diese Stelle treten und in der Wüste vierzig Tage in Adams Wesen und in seinem neuen eingeführten himmlischen Wesen versucht werden, ob nun die Feuerseele in ganzer Reinheit bestehen wollte. Und als sie jetzt in Christus bestand, da zerbrach das neu eingeführte himmlische Wesen das Schwert im Tod des äußeren Leibes Christi und führte den äußeren Leib, den er in Maria aus ihrem Samen angenommen hatte, durch dieses Schwert des göttlichen Zornes hindurch in das heilige Wesen. Und in dieser Kraft stand der äußere Leib vom Tod auf und siegte über den Tod und das Feuerschwert. Und er nahm das Feuerschwert in seine Gewalt, um damit seine Scheune am Ende der Welt wieder zu fegen, nämlich als ein Richter über Teufel und Menschen, sowie der Erde.
25.25. Denn es ging um das Feuerschwert, das sich König Luzifer aus dem hellen Licht in ein Feuer verwandelt hatte, weil er wie ein Gott herrschen wollte. Aber Gott schickte ihm einen anderen Fürsten und König, der es ihm nahm und ihn von diesem Thron stieß. Und dieses Schwert im Wesen der Erde sollte er wieder in göttliche Eigenschaft verwandeln und den Teufel mit diesem Schwert ausstoßen und richten.
25.26. Und das ist nicht so ein Schlechtes, wie man es bisher vom Feuerschwert verstanden hat: Auch wenn es durch Gottes Rat verborgen gewesen war, so sollen wir aber nun unsere Augen emporschwingen und bedenken, was das sei, damit ein solches offenbar werde, daß eben das Gericht dieses Schwertes andeutet, daß jener kommen wird, der es in seinem Mund führt. Und es ist auch ein Bote, daß Babel durch dieses Schwert sein Ende nehmen und davon aufgefressen werden soll.
25.27. Nun fragt der Verstand: „Warum fegte (bzw. reinigte) Gott nicht zuvor dieses Sein, daraus er die Erde und den Menschen aus dieser Erde erschuf, bevor er die Erde und den Menschen machte?“ Ja, lieber Verstand, hier hast du es getroffen. Gottes Allmacht und Allwissen sollen dir dienen, damit du alle Dinge in Gottes Willen hineinführen kannst, wie die Vernunft es tut. Höre, oh Verstand, weißt du, woraus die Erde geboren ist? Du sprichst: „Durch das Wort, als im Schöpfungswort.“ So sage ich auch. Nun, was war dieses Wort? Da siehe die Erde und die ganze Schöpfung an, dann wirst du sehen, was die Begierde des Wortes aus dem geistigen Wesen in ein (greifbares) Wesen hineingeführt hat. Du wirst überall Gut und Böse sehen und Gottes Liebe und Zorn spüren.
25.28. Denn das Wort war ein Aushall aus der geistigen Feuer- und Lichtwelt, danach sich Gott nach dem Feuer einen „starken, eifrigen und zornigen Gott“ nennt und nach dem Licht einen „barmherzigen und lieben Gott“.
25.29. Hätte nun Gott das erste Prinzip als den Feuerquell im Wesen der Erde aufheben sollen, daraus sie geschaffen wurde? Woher sollte dann das Licht seine Macht haben? Gebiert doch der Vater als die Feuerwelt den Sohn als die Lichtwelt. Wenn aber nun das Wort in der Feuerwelt durch Gottes Bewegen zur Schöpfung hart entzündet wurde, wie an der Gerinnung (bzw. Verhärtung) der Steine zu sehen ist (wenn wir keine Klötze sind und nur Kälberverstand haben), womit sollte dieses Feuer wieder in das Licht und die Ausgeglichenheit gebracht werden, vor allem das entzündete Sein in der Gerinnung? Das kann doch nur Gottes Liebe tun.
25.30. Nun, wie will aber eine Kreatur, wie eine Feuerseele oder ein Engel, in ein Geschöpf oder eine Formierung eingehen, wenn nicht vor allem der Feuerquell beweglich wäre? Es würde doch nur ein Gleiches im Gleichen bleiben. Wenn es aber nur bloß ein Gleiches ist, dann hat es nur sein Spiel mit und in sich selbst, wie es seit Ewigkeit gewesen ist. Und darum hat sich der unwandelbare Gott nach Feuer und Licht bewegt und die Eigenschaft des Feuers erhoben, damit er sich ein Spiel aus sich mache, nämlich ein gefaßtes Wort, das vor dem ungestalteten Wort ein Spiel sei.
25.31. Hier verstehen wir nun: Hätte Gott das entzündete Sein, daraus die Erde und der Mensch geschaffen wurde, wieder in das ungestaltete Wort als ganz in die Gleichheit und die Liebe hineingeführt, dann wäre keine Kreatur geboren worden. Denn ein jeder Seelengeist muß ein (selbst-) bewegliches Feuer sein, sowie auch die Engel und alles, was lebt.
25.32. So kann nun kein Feuerquell aus einer vollkommenen Gleichheit geboren werden, es sei denn, die Gleichheit bewegt sich. Und so hat sich doch die ewige Gleichheit, also Gott, in seinem Mysterium zuvor mit der Schaffung der englischen Throne bewegt. Hätte er aber nun diese Bewegung, welche zwar entzündet und auch vom Hierarchen Luzifer mit Sucht vergiftet war, noch zuvor, bevor er die Erde und den Menschen geschaffen hatte, in (reine) Liebe verwandelt, dann hätte er sich noch einmal nach des Feuers Eigenschaft bewegen müssen, um einen anderen Hierarchen und Fürstenengel schaffen zu wollen.
25.33. Weil das aber nicht sein konnte (sonst wäre es unvollkommen gewesen), so schuf er die Erde, und aus der Erde den Menschen in der ersten Bewegung, und blies dem Menschen die Feuer- und Lichtseele aus dem Hall seines geoffenbarten und bewegten Wortes seiner ersten Bewegung ein. Denn aus der ersten Bewegung des Wortes sollte ein anderer Fürst auf den fürstlich geschaffenen Thron von Luzifer kommen und die erste Bewegung besitzen und einnehmen.
25.34. Und in diese erste Bewegung stellte Gott das Gericht hinein, und nahm dem Luzifer sein Regimentsschwert im Wesen der Erde und des Himmels, und stellte es in Adam, und führte danach die höchste Liebe Gottes durch Christus in Adam hinein. So brachte er das bewegte Wort wieder in die Gleichheit, als in eine ewige Verwirklichung, und gab Adam in Christus das Feuerschwert über den abgefallenen Fürsten Luzifer.
25.35. Denn Adam, als der verdorbene Stoff der Erde, sollte in Christus seinen zuerst gehabten Fürsten mit diesem selbsterweckten Feuerschwert richten, wie uns auch Paulus sagt, daß die Heiligen die Welt richten sollen (1.Kor. 6.2). Das heißt, das entzündete Sein des Menschen und der Erde sollten den Lügenfürsten richten, der die Wahrheit im heiligen Wesen in Lügen verkehrt und mit falscher Begierde verdorben hat.
25.36. Weil aber das Sein des Menschen verdorben war und es nicht konnte, so führte Gott aus seiner höchsten Verborgenheit das allerheiligste Sein in das verdorbene Sein des Menschen, als in den himmlischen Teil hinein, und führte auch das Äußere durch das Schwert des Feuers und den Tod in das Innere in eine ewige Gleichheit. So hat der Verstand hier seinen Spiegel. Ist er von Gott erleuchtet, dann wird er uns hier verstehen. Wenn nicht, dann gibt es keine Möglichkeit zu diesem Verständnis.
25.37. Damit wollen wir den Lästerer gewarnt haben, daß er nicht sage, es sei eine Blasphemie. Lege er zuvor die Kälber- und Tieraugen ab und sehe uns hier ins Gesicht, bevor er tadelt! Es hat hier ein anderes ABC als der (gedanklich gegensätzliche) Verstand, und es muß ein Grad tiefer geboren sein (bzw. geistig höher in der ganzheitlichen Vernunft).
25.38. So können wir Adams Austreibung auch besser verstehen, warum er versucht wurde und aus dem Paradies getrieben. Weil sein Sein durch das Gift des Teufels etwas entzündet war, konnte er das Paradies nicht besitzen. So trieb ihn Gott mit dem Schwert des Gerichts heraus in den Tod und die Vergänglichkeit, und gab ihm aber das verheißene Wort seiner tiefsten Liebe mit in das Sein der himmlischen Welt Wesen zu einem gewissen Bund. Darauf sollten Adam und seine Kinder vertrauen und daran glauben, daß er sie in Vollendung dieser Zeit in diesem einverleibten Wort mit der Einführung des heiligen Wesens aus dem Tod durch das Feuerschwert wieder hineinführen und mit dem Gerichtsschwert die falsche Sucht rein abschneiden wollte, um sie als Engel Gottes an die Stelle des gefallenen Luzifers zu führen. Und das ist das Geheimnis vom Engel und Schwert des Paradieses.
25.39. Der Engel trug den Namen des Bundes, daraus Gott Jesus als Großfürsten offenbaren wollte, und ist eben derselbe Engel, der danach auf Erden viel Wundertaten vollbrachte, der bei Abel, Sem, Henoch, Noah, Abraham und Moses war, der Moses im Feuerschwert der Flammen im Busch erschien, der Israel aus Ägypten führte und ihnen in einer Feuersäule voranging, und des Tages in einer Wolkensäule, der ihnen das Gesetz im Feuer gab und sie schließlich mit Josua, als Vorbild dessen, der aus dem Feuerschwert ausgeboren werden sollte, ins Land Israel führte.
25.40. Dieser Feuer-Engel wandte sein innerliches Licht heraus und offenbarte sich in Christi Person in der Menschheit mit Christus, als das heilige Salböl der tiefsten verborgenen Liebe, und verwandelte das Feuerschwert des Engels in ein Liebeschwert und heiliges Regiment.
25.41. Und das ist der wahre Cherub, der den falschen Adam aus dem Paradies trieb und durch Christus das Jungfrauenkind aus Adam in Christus neugeboren hat und wieder hineinführt. Keinen anderen Grund oder Verstand hat es.