Vom dreifachen Leben des Menschen

(Text von Jacob Böhme 1620, deutsche Überarbeitung 2021)

7. Kapitel - Die Suche nach dem Verlorenen

Wie wir das Verlorene wieder suchen müssen usw.

7.1. Uns Menschen in dieser Welt ist am meisten daran gelegen, daß wir wieder das Verlorene suchen. Doch wenn wir nun suchen wollen, dann müssen wir nicht außerhalb von uns suchen.

7.2. Wir benötigen keine Heuchler und Ohrenschmeichler, die uns trösten und viele goldene Berge verheißen, nur damit wir ihnen nachlaufen und sie prächtig machen.

7.3. Wenn ich auch mein ganzes Leben lang säße und Predigten hörte, und hörte immer vom Himmelreich und von der neuen Wiedergeburt predigen, singen und klingen, aber ließe es dabei bleiben, dann wäre ich doch kein anderer wie zuvor.

7.4. Denn wenn man einen Stein ins Wasser wirft und wieder herauszieht, dann ist es immer noch ein harter Stein wie zuvor, und er behält seine Gestalt. Aber wenn man ihn ins Feuer wirft (so daß er glüht), dann bekommt er eine andere Qualität in sich selbst.

7.5. So auch du, oh Mensch. Wenn du nur in die Kirche läufst, um als ein Diener Christi gesehen zu werden, dann ist das nicht genug. Wenn du es dabei bleibenläßt, dann bleibst du, wie zuvor.

7.6. Es ist auch nicht genug, daß du alle Bücher auswendig lernst. Wenn du auch Jahr und Tag sitzen und alle Schriften lesen würdest und sogar die Bibel auswendig lernst, dann bist du damit noch nichts Besseres vor Gott als ein Schweinehirt, der in diese Zeit die Schweine gehütet hat, oder ein armer Gefangener in der Finsternis, der in dieser Zeit das Tageslicht nicht gesehen hat.

7.7. Es hilft kein Schwätzen, so daß du viel von Gott zu reden weißt, aber die Einfältigen verachtest, wie es die Heuchler auf dem Tier des Antichristen tun, die dem Sehenden das Licht verbieten, wie auch dieser Hand geschehen ist. Es heißt, wie auch Christus spricht: »Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr das Himmelreich ewiglich nicht sehen. Ihr müßt von neuem geboren werden, wollt ihr das Reich Gottes sehen.« Das ist der wahre Zweck.

7.8. Es darf keine Kunst oder Schönrednerei darunter sein, und du brauchst auch weder Bücher noch Kunst dafür. Ein Hirte ist dazu so geschickt wie ein Doktor, und noch viele Male mehr, denn er geht eher aus seinem eigenen Verstand in die Barmherzigkeit Gottes. Er hat keinen großen klugen Verstand, und darum beratschlagt er sich auch nicht damit, sondern geht einfach mit dem armen Zöllner in den Tempel Christi, wogegen der Hochgelehrte wohl erst noch eine Akademie vor seine Nase setzt, und sich dann erst besinnt, mit welcher Meinung er in den Tempel Christi eingehen will. Er nimmt sich erst eine Menschenmeinung vor, um aus dieser oder jener Meinung Gott zu suchen, einer in der Meinung nach dem Papst, der zweite nach Luther, der dritte nach Calvini, der vierte nach Schwenkfeld und so weiter, denn die Meinungen sind endlos.

7.9. So steht dann die arme Seele außerhalb des Tempels Christi im Zweifel, klopft und sucht, und zweifelt doch immer, ob es wirklich der richtige Weg ist.

7.10. Oh du arme verirrte Seele in Babel (dem Gedankenturm, der in Verwirrung endet), was machst du? Laß ab von allen Meinungen, wie sie in dieser Welt heißen! Es ist alles nur ein Streit des Verstandes.

7.11. Man findet die neue Wiedergeburt und den edlen Stein der Weisen nicht im Streit, und auch in keinem klugen Verstand. Du mußt alles, was in dieser Welt ist, es sei hochglänzend wie es wolle, fahrenlassen und in dich selbst eingehen, und nur deine Sünde, in der du gefangen bist, zusammen auf einen Haufen raffen und in die Barmherzigkeit Gottes werfen, und zu Gott fliehen, um ihn um Verzeihung zu bitten und um Erleuchtung seines Geistes.

7.12. Nicht lange disputieren, nur Ernst! Denn der Himmel muß zerspringen und die Hölle erzittern, und das geschieht auch. Du mußt alle Sinne mit dem Verstand und alles, was dir in den Weg kommt, dahinein setzen, daß du nicht von Ihm lassen willst, bis Er dich segnet, wie auch Jacob die ganze Nacht so mit Gott rang. Wenn auch dein Gewissen nur „Nein“ sagt, Gott wolle dich nicht, so will ich aber Ihn, und ich lasse von Ihm nicht ab, auch wenn man mich ins Grab tragen würde. Mein Wille sei dein Wille, und ich will, was du willst, oh Herr. Und wenn auch alle Teufel um dich stünden und sprächen „Verzichte, einmal ist genug!“, dann mußt du sagen: „Nein, mein Sinn und Wille soll nicht außerhalb von Gott kommen. Er soll ewig in Gott sein, denn seine Liebe ist größer als alle meine Sünde. Habt ihr Teufel mit der Welt den sterblichen Leib in eurem Gefängnis, dann habe ich meinen Heiland und Wiedergebärer in meiner Seele, und der wird mir einen himmlischen Leib geben, der ewig bleibt.“

7.13. Versuche es nur so, dann wirst du Wunder erfahren. Und du wirst bald einen in dich bekommen, der dir helfen wird, zu ringen, zu kämpfen und zu beten. Auch wenn du nicht viele Worte machen kannst, denn daran liegt es nicht, solange du nur das eine Wort des Zöllners kannst: »Ach Gott, sei mir Sünder gnädig!« Wenn dein Wille mit allem Verstand und allen Sinnen in Gott gesetzt ist, um von ihm nicht abzulassen, auch wenn Leib und Seele zerspringen sollten, dann kannst du Gott halten und brichst durch Tod, Hölle und Himmel und gehst in den Tempel Jesu Christi ein, gegen allen Widerstand der Teufel. Denn Gottes Zorn kann dich nicht mehr halten, wie groß und mächtig er auch in dir sei. Und wenn auch Leib und Seele im Zorn brennen und mitten in der Hölle bei allen Teufeln stehen würden, so erhebst du dich doch daraus und kommst in den Tempel Christi, wo du das Perlenkränzlein bekommst, das mit dem edlen und hochwürdigen Stein der Weisen besetzt ist, dem Eckstein Lapis Philosophorum (dem „Edelstein der Philosophen, der Freunde der Weisheit“).

7.14. Doch wisse: So ist zwar das Himmelreich in dich gesät, klein wie ein Senfkorn, und du bekommst wohl große Freude durch den englischen Kranz, aber sei achtsam und setze ihn nicht dem alten Adam auf, sonst geht es dir wie Adam!

»Halte, was du hast, denn Notleiden ist ein böser Gast.«

7.15. So wächst aus einem Zweiglein endlich ein Baum, wenn er in gutem Acker stehenbleibt. Aber es rauscht noch manch kalter und rauher Wind über das Zweiglein, bis ein Baum daraus wächst. Und es ist unbeständig, denn du mußt vor den Baum der Versuchung und auch in die Wüste im Spott der Welt. Hältst du nicht durch, dann hast du nichts. Würdest du dein Zweiglein ausreißen, dann handelst du wie Adam, und du wirst es schwerer wieder einsetzen, wie zuvor. Andernfalls wächst es im Rosenthal dem alten Adam verborgen, denn es war auch eine lange Zeit von Adam bis zur Menschheit Christi unter der Decke von Moses (während der Perlenbaum von Christus verborgen wuchs), und er kam doch zu seiner Zeit als ein Baum mit schöner Frucht hervor.

7.16. Wenn du also wieder gefallen bist und den schönen Kranz verloren hast, dann verzage nicht, sondern suche, klopfe an und komm wieder, und handle wie zuvor. Dann wirst du erfahren, aus welchem Geist diese Hand geschrieben hat. Du wirst danach für ein Zweiglein einen Baum bekommen und sagen: „Ist doch mein Zweiglein in meinem Schlaf ein Baum geworden!“ Dann erkennst du erst den Stein der Weisen, das merke dir!

Die Pforte des himmlischen Firmamentes mit den Sternen und Elementen, und vom dreifachen Leben des Menschen: Der Edelstein der Magier im wahren Licht des Geistes

7.17. Wenn wir von dem edlen Stein (der Weisen) reden und ihn ins Licht stellen wollen, um ihn zu erkennen, dann müssen wir die Dunkelheit und Ungestalt des Steines aufzeigen, weshalb er gewöhnlich nicht erkannt wird. Denn weil wir wissen, daß der edle Stein in dieser Welt verborgen liegt und an allen Orten anzutreffen ist, und doch nicht erkannt wird, deshalb müssen wir nach den Ursachen forschen.

7.18. Der Verstand spricht: „Wenn diese Welt dem Menschen schädlich ist, warum hat ihn dann Gott dahinein gesetzt? Oder warum hat er diese Welt erschaffen?“ Und so richtet der Verstand auch über den Teufel: „Warum hat Gott den Teufel nach seinem Fall nicht wieder zu Nichts gemacht?“

7.19. Ja, lieber Verstand, du hast einen Stein gefunden, aber ich meine einen Mauerstein, den du gefunden hast, um dir damit ein steinernes Wohnhaus zu bauen. Der edle Stein liegt in der Ewigkeit: Denn was ewig ist, das zerbricht nicht. Was aber einen Anfang hat, das zerbricht.

7.20. Auch die Teufel sind ewig, darum zerbrechen sie nicht. Aber nicht in geistiger Gestalt sind sie seit Ewigkeit, sondern ihre (geistigen) Essenzen sind ewig. Nun haben sie ihren Willen in ihre Essenzen gesetzt, und so ist auch ihr Wille ewig. Gleichwie das Zentrum der Natur der strengen Matrix ewig ist, dahinein ihr Wille gegangen ist, so sind sie nun ewige Geister darin, auch zum Spiegel für die anderen Engel und die Seelen der Menschen.

7.21. Daß aber Gott das dritte Prinzip wegen dem Willen des Menschen verwerfen sollte und vor der Zeit der Vollendung wieder in den Äther setzen, das konnte auch nicht sein, denn die Wunder, die seit Ewigkeit in der Weisheit ohne Wesen gesehen wurden, die mußten zum Wesen kommen, und zwar in der Zeit als Gestaltung der Natur.

7.22. Denn Gott ist dreifaltig in Personen und wollte sich auch dreifach bewegen, nämlich nach der Eigenschaft jeder Person, und nicht mehr in der Ewigkeit. Zum Ersten bewegte sich das Zentrum des Vaters Natur zur Schöpfung der Engel und weiter zu dieser Welt. Zum Zweiten bewegte sich die Natur des Sohnes, als das Herz Gottes Mensch wurde. Und das wird in Ewigkeit nicht mehr geschehen, und wenn es geschieht, dann geschieht es doch durch denselben einzigen Menschen, der Gott ist, durch viele (bzw. einen) und in vielen. Zum Dritten wird sich am Ende der Welt die Natur des Heiligen Geistes bewegen, wenn die Welt wieder in den Äther (den „Raum der Information“) eingehen wird und die Toten auferstehen. Dann wird der Heilige Geist der Beweger sein, der all die großen Wunder, die in dieser Welt geschehen sind, in die ewige Wesenheit stellen wird, nämlich zu Gottes Ehre und Wundertat und zur Freude der Kreaturen. Und er wird der ewige (einzige) Beweger der Kreaturen sein, wie der Engel und Menschen, denn durch ihn grünt das Paradies wieder, welches wir hier verloren haben. Und so erkennt, wie uns die großen Wunder der Welt, die geschehen mußten, im Weg stehen.

7.23. Diese ganze Welt ist ein großes Wunder, und wäre von den Engeln in der Weisheit Gottes nie erkannt worden, und darum bewegte sich die Natur des Vaters zur Schöpfung der Wesen, damit die großen Wunder offenbar würden. Und dann werden sie in Ewigkeit von Engeln und Menschen erkannt werden, was alles in seinem Vermögen war. Auch die Bildung der Dreizahl als die ewige Jungfrau, die in der Heiligen Dreifaltigkeit der ewigen Weisheit in der Wesenheit als eine Bildung stand, wäre von den Engeln in Ewigkeit nie erkannt worden, wenn nicht das Herz Gottes Mensch geworden wäre. Da sahen die Engel den Glanz der Majestät in einer lebendigen Bildung, darin die ganze Dreizahl beschlossen war.

7.24. So wäre auch das Zentrum der Natur den Engeln in Ewigkeit nicht offenbar geworden, viel weniger das Regiment des Heiligen Geistes, wenn nicht diese Welt mit den Sternen und Elementen geschaffen worden wäre. Also erkennen die Engel das ewige Wesen mit allen Gestaltungen an dieser Welt, und auch wir Menschen, und darum hat Gott die Bildung der Dreizahl als den Menschen in diese Welt geschaffen, damit er alle Wunder eröffnen und den ewigen Gott erkennen sollte.

7.25. Aber die Bildung vergaffte sich darin und imaginierte dahinein, wie Luzifer in die grimmige Matrix der Natur, und so wurde sie auch gefangen. Denn Adam sollte ein Herr über Sterne und Elemente sein, und nichts davon sollte ihn erregen (bzw. überwältigen), denn er war allmächtig und hätte mit einem Wort ganze Berge versetzen können. Er war ein Herr über Feuer, Luft, Wasser und Erde, denn es war kein Tod in ihm. Das (göttliche) Licht schien in ihm, er war im Paradies, und ihm wuchs paradiesische Frucht. Er war ein (ganzheitlicher) Mensch und nicht zwei, er war der Mann und auch das Weib, und er sollte ein englisches Reich aus sich gebären. Und das war möglich, denn er hatte nicht solches Fleisch und Blut wie nach dem Fall, als er sich dessen vor der Majestät Gottes schämte. Er hatte himmlisches Fleisch und Blut, und seine Essenzen waren heilig. So konnte er eine Bildung gebären, wie er selbst war, ohne seinen Leib zu zertrennen, denn er war eine Jungfrau ohne weibliche Gestalt nach der Form des Ewigen mit einem reinen und züchtigen Gemüt, dazu keusch und ohne Begehren. Sein Begehren war nur nach Seinesgleichen aus sich selbst, denn er faßte seinen Willen in sich. Doch in ihm war Gott, also war sein Wille in Gott, und Gott war in ihm, und er war im Paradies. Er sah in sich aber zugleich zwei Gestaltungen des göttlichen Wesens: Eine außerhalb von ihm an dieser Welt, und eine in ihm an der Paradieswelt, die er auch mit voller Genügsamkeit vor sich hatte.

7.26. Darum kam das Gebot und sprach: »Iß nicht von der vermengten (bzw. gegensätzlichen) Frucht des Bösen und Guten, sonst stirbst du! (1.Mose 2.17)« Aber er imaginierte so lange, bis er gefangen wurde. Denn er meinte immer, er könnte von beiden essen und ewig leben. Das hatte er vierzig Tage getrieben, so lange der andere Adam in der Wüste versucht wurde und auch Moses auf dem Berg war, als Israel versucht wurde, ob es möglich wäre, im Gehorsam und im Willen des Vaters zu leben. So lange hat er es getrieben, bis er in den Schlaf niedersank. Denn Moses sagt: »Gott ließ einen tiefen Schlaf auf ihn fallen.« Nämlich als Gott sah, daß es ihm nicht möglich war, denn die Luft hatte ihn gefangen, und da ließ er ihn einschlafen, und das bedeutet den Tod. Da wurde das Weib aus ihm gemacht, und der Geist dieser Welt formte Adam zu einem Mann und Eva zu einem Weib, wie wir noch sind, welches sie, als sie erwachten, noch nicht sahen, denn sie waren noch im Paradies, bis sie die irdische Frucht aßen. Damit nahm der Geist dieser Welt die Seele gefangen, und zur selben Stunde wurden ihre Essenzen irdisch und ihr Fleisch und Blut tierisch. Dessen schämten sie sich und wurden ihrer tierischen Gestalt mit ihren Organen der männlichen und weiblichen Gestaltung gewahr.

7.27. So wurden sie aus dem Paradies herausgetrieben, und das Wort des Vaters stellte sich mit einer Verheißung vom Schlangentreter in das Licht ihres Lebens, das zuvor in ihm wohnte und in ihm herrschte. Aber das (dieses Licht) blieb nun in seinem Prinzip, und die Bildung blieb im äußeren Prinzip und wurde von den Sternen und dem elementischen Geist gefangen. So wohnte nun das Regiment dieser Welt in diesen Menschen, und sie wurden irdisch. Da verfluchte Gott auch die Erde, um des Menschen willen, so daß keine paradiesische Frucht mehr wuchs. Es war alles hin, bis auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit, die war noch übrig. Denn sie standen nun mit der Welt Grund am Abgrund der Hölle bei allen Teufeln und lebten in Ohnmacht, wie wir es heute noch tun, und zeugten sich Kinder in zwei Reichen. Denn der Zorn Gottes hatte sie nun gefangen und wollte seine Wunder an ihnen zeigen. Aber so hatte sie auch der Schlangentreter im Lebenslicht gefangen und wollte auch seine Wunder in ihnen zeigen. Da war nun Streit und Unruhe, wie an ihren Kindern zu sehen war: Der erste, vom Weib geborene, wurde ein gottloser Mörder und begehrte, Gottes Reich zu unterdrücken, und der andere wurde ein heiliger frommer Mann. In Summe: Du siehst es durch die ganze heilige Schrift, besonders an Kain und Abel oder bei Isaak und Ismael, wie auch bei Esau und Jacob, die schon im Mutterleib um das Reich Gottes und der Hölle zankten.

7.28. Darum sprach Gott: »Jacob habe ich geliebt, aber Esau gehaßt. (Röm. 9.13)« Und daher entsteht die Gnadenwahl über die Kinder, die Ihm anhängen. Die anderen halten es nur für Spott, was von Gott und Himmelreich gesagt wird, und finden nicht den edlen Stein der Weisen. Denn sie suchen ihn nicht wahrhaftig, und sind nur Scheinheilige, wie der Teufel in Engelsgestalt. Aber Abel, Isaak und Jacob fanden ihn wohl. Jacob rang eine ganze Nacht darum, und Isaak trug sein Feuerholz selbst und wollte die Finsternis von seinem Stein freiwillig abbrennen lassen, denn er hatte den Stein im Mutterleib bekommen.

7.29. Siehe auch den König und Propheten David an, wie er mit dem Stein umging und ihn liebte, denn er sprach: „Wenn mir auch Leib und Seele zerbrechen, so bist du doch die Zuversicht meines Herzens und mein Teil.“ Siehe auch Salomon in seiner großen Wunderweisheit an, der aller Kreaturen und sogar die Eigenschaften der Kräuter kannte, welches er nicht in einer Akademie gelernt hatte, sondern allein vom edlen Stein, den er in seinem Herzen trug. Siehe Moses an, welches Wunder er durch den edlen Stein wirkte! Siehe Elias den Propheten an, der den Himmel für dreieinhalb Jahre schloß (Jak. 5.17), und er brachte das Feuer im Zorn Gottes hervor, so daß es hundert Mann verschlang. Siehe alle Propheten an, welche Wunder sie damit gewirkt haben! Sie erkannten sogar zukünftige Dinge durch die Kraft dieses Steines, weckten Tote auf und machten Kranke gesund.

7.30. Und dieser Stein ist Christus, der lebendige Sohn Gottes, und das bewahrheitet sich an allen, die ihn suchen und finden. Dafür haben wir ein treffliches Beispiel an den Aposteln, die nur geringe und ungelehrte Leute waren, wie sie mit diesem Stein in Wundern, Kräften und Taten umhergingen, wie auch alle ihre Nachfolger.

7.31. Oh, wie trefflich haben ihn die Verstandes-Weisen von der Schule dieser Welt zu allen Zeiten verfolgt, und noch heute! Sie haben den glänzenden Stein mit den Schellen und vermeinen, es sei der wahre. So breiten sie sich über ihn aus, glänzen damit und lassen sich wie Götter ehren. Aber ihr Stein ist nur ein Mauerstein zum Bauwerk der großen Wunder der Welt, in denen die sieben Siegel ihre Wunder vollbringen, und darüber die sieben Geister des göttlichen Zorns ihre Schalen des Zorns und Greuls ausgießen werden.

7.32. Denn wir sind mit Adam im Zorn beschlossen, der uns gefangenhält. Dagegen steht aber auch die Gnade für uns und begehrt uns. Und so ist ein großer Streit um uns. Das seht ihr in Moses Schriften, wie Gott gebot, daß ihm alle männliche Erstgeburt geopfert werden sollte. Aber ihr seht den heftigen Gegenstreit seines Zorns, wie sich sein Zorn hineingedrängt hat und oft die erste Geburt hinwegnahm, wie bei Kain und Abel, Esau und Jacob oder auch Jacobs Kindern. Und so ist durch die ganze Schrift durch und durch zu sehen, wie der Stein auf dem ersten Adam nicht ruhen wollte, sondern auf dem zweiten.

7.33. Ein großes Beispiel haben wir auch an den Kindern von Jesse, als der Prophet meinte, es sollte der Älteste König werden, da fiel die Wahl auf den Jüngsten, weil er den Stein hatte.

7.34. Diese Wahl war nicht von Gott seit Ewigkeit so beschlossen gewesen. Denn auch Adam war gut und vollkommen, dazu rein, aber er ließ sich überwinden, denn der Zorn stand im Abgrund und war vom Prinzip dieser Welt verdeckt. Und wisset, daß der Baum der Versuchung Adams im Paradies, der doch nur im Abgrund stand, aus dem Zornquell gewachsen war. Damit wurde Adam versucht, ob er mit seinem Willen an Gott hängen wollte. Und Eva wurde nicht bezwungen, weil sie davon aß, sondern nur durch die Lust, die der Teufel im Zorne in sie brachte. Hätte sie ihre Augen vom Baum und der Schlange abgewandt, dann wäre sie im Paradies geblieben. Sie hatte doch das Gebot. Weil sie aber dem Teufel folgte und klug sein wollte, deshalb wurde sie närrisch.

7.35. Und so geht es uns heute immer noch, und wir sind vom Abgrund des Zorns gefangen. So stellt uns nun der Teufel die Scheinheiligkeit dieser Welt vor, alle Pracht, Kunst und Reichtum, und daran beißen wir an, so daß auch wir aus dem Paradies getrieben werden und den edlen Stein der Weisen verlieren.

7.36. Christus hat die Taufe als ein Bad eingesetzt, damit wir den Zorn abwaschen, und hat uns den edlen Stein als das Wasser des ewigen Lebens zum Patengeschenk eingebunden, daß wir alsbald in unserer Kindheit aus dem Zorn schreiten können. Aber die Schlange stellt sich vor uns, so daß wir nach dem Baum der Versuchung imaginieren, wie solches vor Augen steht. Wenn die Jugend nur ein wenig erwächst, dann kriecht sie in Pracht und scheinheiligem Hochmut dahin und setzt der Schlange das Paradieskränzlein auf. Und so spielt die Schlange mit ihnen, lehrt sie allerlei Üppigkeit und führt sie aus dem Paradies in diese Welt in Pracht und Hochmut, dazu dann Geiz und Falschheit (Egoismus und Illusion) gehören, damit man dem genugtun kann. So wird dann der edle Stein verachtet, und wenn sie einen Menschen sehen, der den Stein trägt, dann muß er ihr Narr sein, weil sie die Klugheit der Schlange haben. Aber wer den Stein hat, ist einfältig ohne Klugheit, wie ein Kind, dessen Spiel in dieser Welt besteht, in Kummer, Not, Verachtung und Elend. Doch es steht geschrieben: »Sie gehen zwar dahin und weinen, aber sie tragen einen edlen Samen. Diese Ewigkeit ist besser als eine kleine Weile Augenlust, und danach ein ewiges Trauern.«

7.37. Weil wir nun solches erkennen und im Grunde wissen, daß wir so in einem schweren Gefängnis gefangenliegen, so wollen wir diesen Grund mit dem Gefängnis hier eröffnen, ob vielleicht jemand sehen könnte, was er doch sei. Wir wollen nicht geschichtlich reden, sondern was wir an uns selber in Leib und Seele erkennen, und dazu der Welt Grund ansehen. Aus unserem eigenen Licht, das wir aus Gnade haben, wollen wir reden, und nicht aus einem Wähnen, daran wir zweifeln müßten, ob es wahr sei.

7.38. Denn man spricht: „Was die Augen sehen, das glaubt das Herz.“ Mit eigenen Augen ist gut sehen, wer aber mit fremden Augen sieht, der zweifelt immer, ob der Geist richtig oder falsch sei. Darum ist es gut, den edlen Stein der Weisen zu haben, der Gewißheit gibt und die falschen Magier anzeigt, welche Historien-Magier sind und mit den Historien umherprangen, wie eine Hure, die doch „Jungfrau“ genannt sein will und doch schon eines Kindes schwanger ist. So sind auch sie der Finsternis und des Zorns schwanger, und schreien doch immer: „Hier in der Kirche, hier ist Christus, lauft alle herzu!“ Jawohl, lauft nur nach der Hure zu Babel, die vom überheblichen Stolz schwanger ist, und gebt ihr zum Kindbett, damit sie ihren Hurenbalg mästen und ihrem glänzend stinkenden Stolz genugtun kann. Sie sind wie die Huren, die es nicht leiden wollen, wenn man sagt, daß sie Huren sind, sondern fluchen und lästern. So ist es auch, wenn ihnen der Geist der Wahrheit unter die Augen tritt, dann schreien sie: „Oh Ketzer, Ketzer! Feuer her! Lauft und flieht alle, denn der Teufet ist da!“ So nennen sie den Geist Gottes, weil sie ihn nicht kennen.

7.39. Solches schreiben wir nicht aus Begierde, um über sie zu spotten, denn wir erkennen das große Elend unseres Gefängnisses, sondern darum, weil der Unwissende so ganz an ihren Worten hängt und alles glaubt, was der Teufel im Zorn ausschüttet. Deshalb soll ein jeder in sich selbst gehen und prüfen, ob es die Wahrheit sei, und nicht so in Blindheit mit dem Zorn und Neid eifern, weil er den Grund der Wahrheit nicht kennt.

7.40. Denn wir haben genug Erfahrung, daß oft der Heilige Geist ein Teufel genannt wird, und der Teufel ein guter Geist, und solches geschieht oft unwissend. Denn die Scheinheiligen füllen den Laien die Ohren mit Wohlreden, und ziehen auch die Schriften nach ihren Begierden. Oh was für ein erschreckliches Laster, daß Gottes Geist von der Bildung Gottes (in Form des Menschen) geschändet werden muß! Obwohl wir nicht sagen, daß es die Bildung tut, sondern die Schlange (des Egoismus) in der Bildung. Denn sobald das Gemüt von Gott abgewandt ist, hat es die Schlange gefangen, regiert es und speit Lästerung gegen Gott und seine Kinder aus. Darum merkt euch den folgenden Text.

7.41. Gleichwie Gott der Vater selbst alle Dinge ist, so ist er auch die Dreizahl der Gottheit, die Majestät, die stille Ewigkeit und die Natur, und darin Liebe und Zorn. Der Zorn ist eine Ursache seiner Stärke und Macht, und auch eine Ursache des Lebens und aller Beweglichkeit, wie auch das Gift im Menschen. Und die Liebe ist eine Ursache seines Herzens, seiner Majestät, und eine Ursache der Dreizahl und der drei Prinzipien. Und wie wir erkennen und vorn erklärt haben, so ist das Feuer eine Ursache des Lichtes. Und wie kein Licht ohne Feuer wäre, so wäre auch keine Liebe ohne Licht, denn das Licht ist die Liebe, weil es sanft und holdselig scheint. So sehen wir, wie das Licht und das Feuer in zweierlei Qualitäten stehen: Das Feuer ist stachlicht, grimmig, fressend und verzehrend, und das Licht ist lieblich, süß und sehnend nach einem Leib. Denn die Liebe begehrt den Leib, wie auch das Feuer den Leib zu seiner Speise begehrt, aber ihn ganz auffrißt, während ihn das Licht aufzieht und zu füllen wünscht, denn es nimmt nichts vom Leib, sondern zieht ihn auf und macht ihn freundlich.

7.42. So versteht uns vom ewigen Wesen, denn so besteht ein ewiges Wesen, und wenn das nicht wäre, dann wäre alles ein Nichts, nämlich eine ewige Stille ohne Wesen, und das finden wir in allen Dingen so. Also betrachten wir uns selber, woher ein grimmiger und woher ein guter Wille entsteht. Denn ihr seht am Feuer, daß es zwei Geister hat: Einer ist der Ausgang der Hitze, und der andere der Ausgang des Lichtes. Und so entstehen nun die Hitze der Natur und das Licht der ewigen Freiheit jenseits der Natur, denn die Natur ergreift das Licht nicht.

7.43. So versteht uns auch vom zweifachen Willen in Gott: Einer gehört der Natur, der nicht „Gott“ heißt, und doch Gottes ist, denn er ist zornig, grimmig, stachlig, verzehrend, alles an sich ziehend und fressend, um immer über das Licht aufzufliegen, aber es nicht kann. So wie das Feuer wirkt, und je höher es auffliegt, je höher ist das Licht. Damit können hier zu Recht zwei Prinzipien benannt werden, denn das Licht begehrt die Wesenheit, erhält die Wesenheit und verzehrt sie nicht, aber das Feuer begehrt alles aufzufressen und zunichte zu machen, und wenn es ein Nichts gemacht hat, dann wird es eine Finsternis. Darum hat Gott sich im Licht der Sanftmut bewegt und die Sanftmut angezogen, damit das Licht eine Wesenheit bekommt, und das ist das Wasser oder in der Heiligen Dreifaltigkeit (Ternatio Sancto) der Wassergeist, der das Feuer gefangenhält, so daß das Feuer eine Finsternis wird und nicht erkannt wird, solange es nicht entzündet wurde. Und so steht es in sich selbst in der ewigen Finsternis im Hunger und ist ein stetiges Begehren.

7.44. Aus einem solchen Ursprung kommen die Teufel, denn es ist der Grimm Gottes, und alles was falsch (illusorisch) und bösartig ist, entsteht so aus dieser Matrix, wie auch alle Geschöpfe dieser Welt, sei es Himmel, Sterne, Erde oder was man will. Und alles hat eine zweifache Qualität, wie Feuer und Wasser. In diesen beiden stehen alle himmlischen und irdischen Körper. Die himmlischen stehen in der Matrix des Wassers und haben das Feuer in sich verborgen, denn die Wassersmatrix, welche nur ein Geist mit sanfter Qual-Qualität ist, hält das Feuer gefangen, so daß die Majestät alldurchdringend in der Sanftmut erscheint. Und die irdischen Körper stehen im begreiflichen Wesen, denn das Wasser ist in der Entzündung materiell geworden, und das hat der Grimm in der Schöpfung (noch weiter) zu Steinen zusammengezogen und ein Teil zu Erde, alles je nachdem, wie die Natur in ihren sieben Gestaltungen wirkte. Und das Wasser hat das Feuer (soweit) gelöscht, so daß der Grimm wie ein verborgenes Feuer in der Finsternis steht.

7.45. Und weil aber die Matrix noch geblieben ist, die so vom begreiflichen Wasser nicht erlischt, wurde sie zu Sternen geschaffen, denn ein Stern ist nichts anderes als Feuer und Wasser. Weil er aber nicht (völlig) verbrennt und auch vom Wasser nicht erlischt, so verstehen wir, daß das Wasser nicht materiell ist, sondern einem Öl gleicht, in dem ein Licht brennt. Es ist also kein Wasser, welches das Feuer auslöscht, sondern erhält ein stets brennendes Licht (wie eine Lampe) ohne große Qual-Qualität. Also sind die Sterne eine Quintessenz, eine fünfte Gestalt der Elemente, und sind gleichsam ein Leben der Elemente. Und wie das Fett in einer Kreatur eine Ursache ist, daß das Qual-Leben brennt, so ist diese Quintessenz eine Ursache des Sternen-Brennens. (Wie wir auch heute wissen, daß Sterne zum Großteil aus Wasserstoff bestehen, der durch Kernfusion verbrennt, dadurch das Universum mit allen weiteren chemischen Elementen, Planeten und Lebewesen entstanden ist.)

7.46. So haben die Sterne alle Ursachen dieser Welt in sich, denn was lebt und webt, wird von ihrer Eigenschaft erweckt und zum Leben gebracht. Denn sie sind nicht allein Feuer und Wasser (obwohl Feuer und Wasser das Bestimmende in ihnen ist), sondern auch hart, weich, finster, bitter, sauer und süß, und haben alle Kräfte der Natur in sich, alles, was auch die Erde in sich hat. Denn ein jeder Stern hat eine besondere Eigenschaft, alles nach den Essenzen des ewigen Zentrums der Natur. Und das ist alles in der Schöpfung ergriffen worden und zum Wesen gekommen, nämlich so viele Eigenschaften, wie zur selben Stunde im Rad der Natur offenstanden, als sich die Ewigkeit zur Schöpfung bewegte. Und die Luft ist der Geist, der mit allen Gestaltungen vermischt ist. Gleichwie die Hitze aus dem Feuer aufsteigt, so kommt die Luft aus dem Feuer und allen Kräften immer heraus. Darum ist sie so unbeständig, denn bald erweckt die eine Gestaltung im Zentrum der Natur den Geist der Luft, und bald eine andere, und es ist immer ein Ringen, Siegen und Unterliegen oder Obensein.

7.47. Die ganze Tiefe zwischen der Erde und den Sternen gleicht dem Gemüt eines Menschen, in dem die Augen bald etwas sehen und einen Willen darin schöpfen, um es zum Wesen zu bringen, manchmal nur mit laufenden Gedanken, manchmal auch in ein ganzes Wesen, so daß Mund und Hände zugreifen. So ist die Tiefe (im „Raum der Information“) auch wie ein Gemüt, und bald vergafft sie sich an einem Stern, bald am anderen. Und die Sonne ist der König und das Herz der Tiefe, denn sie leuchtet und wirkt in der Tiefe und bewirkt damit ein Leben in der Tiefe. Gleichwie das Herz in einem Leib ist, so ist auch die Sonne in der Tiefe, und die anderen sechs Planeten machen die fünf Sinne und den Verstand in der Tiefe, so daß alles zusammen wie ein lebendiger Geist ist. Das versteht ihr auch am Vieh, das seinen Geist hierin schöpft, sowie an den Vögeln und auch an uns Menschen nach dem adamischen Menschen. Aber dieses Regiment des Geistes hat keine göttliche (ganzheitliche) Vernunft und Erkenntnis, denn es hat Anfang und Ende. Was nun Anfang und Ende hat, das ist nicht rein geistig oder göttlich, sondern natürlich und zerbrechlich, wie ihr am Wind seht, der bald an einem Ort erweckt wird und sich wieder legt, bald am anderen, und so fort.

7.48. So ist auch das Gestirn die Ursache aller Klugheit, Kunst und List, auch eine Ursache aller Ordnung und Regimente dieser Welt unter den Menschen nach dem Fall, wie auch unter den Tieren und Vögeln. Auch ist es eine Ursache und erweckt alle Kräuter und Metalle, wie auch die Bäume, so daß sie wachsen. Denn in der Erde liegt alles das, was das Gestirn in sich hat, und das Gestirn zündet die Erde an, und so ist alles zusammen ein Geist mit Regiment den ich das „dritte Prinzip“ nenne. Denn es ist das dritte Leben in Gott, das erweckte Leben, aber kein ewiges. Denn in diesem Leben sollen nur die großen Wunder, die im Zentrum der ewigen Natur liegen, in das sichtbare Wesen gebracht werden, deren Bildung zwar ewig bleibt, aber nicht in den Essenzen, denn diese gehen alle wieder in den Äther ein (den „Raum der Information“). Wie es also vor der Schöpfung war, so wird es am Ende wieder sein. Denn in der ewigen Natur bleibt alles von dieser Welt mit allen Farben und Gestaltungen bestehen, gleich einem gemalten Wesen, sonst hätten die ewigen Kreaturen, wie die Engel und Menschen, keine Freude (in der Ewigkeit).

7.49. So werden sie allmächtig sein, und es wird trotzdem ein Grünen, Blühen und Wachsen geben, aber ohne Erkenntnis des Grimms und des Feuers. Denn die Essenzen sind keine (vergänglichen) Wesen mehr, und darum gibt es auch kein Feuer mehr. Dann ist das Feuer eine ewige Finsternis, eine Zernagung (bzw. Verbrennung) in sich selber, und das heißt „der ewige Tod“, davon die Schrift an allen Enden zeugt. Halte es nicht für Tand (eine interessante, aber nutzlose Geschichte), denn es ist wahr und wir reden treulich, was wir im Schoß unserer Mutter erkennen.


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