Spezielle Erklärungen von vertrauten Freunden

Erklärung teils eigener, teils paracelsischer geheimer Namen und Worte, die der selige Jacob Böhme auf Wunsch seiner guten und vertrauten Freunde einem jeden nach seinem Begehren und Fragen zur besseren und leichteren Erfassung seiner tiefen Erkenntnis eröffnet und mitgeteilt hat. (Diese wurden dann vermutlich von den Freunden niedergeschrieben und diesem Buch angehängt.)

Aus Herrn Joh. Sigmund von Schweinitz eigener Hand

Gott ist Nichts, gegenüber der Kreatur zu rechnen, und ist der Ungrund und Alles.

1. Vom Willen (Vater) geht die Scienz (Erfahrung bzw. Wahrnehmung) aus, die Wurzel der Wissenschaft des Geistes oder aller Kräfte.

2. Lust, Gemüt oder Herz des Willens (Sohn) ist der Ausgang aus der Scienz.

3. Die Lust ist eine Einfassung, und im Eingefaßten verstehe die Dreifaltigkeit, und daraus wird ausgehaucht:

4. Das sprechende Wort in Gott (in Potentia (Vermögen bzw. Wirksamkeit)) oder die göttliche Kraft.

5. Die Weisheit ist der Ausgang vom Wort, sonst Mysterium Magnum oder die göttliche Beschaulichkeit.

Und soweit ist Gott zu verstehen, was er jenseits der Natur und Kreatur sei, als ein in sich selbst gebärendes Wesen. Daraus folgt das Aussprechen des Wortes, als die Empfindlichkeit oder Findlichkeit.

Das 1. Prinzip:

Tinktur ist das Sprechen des Wortes (Verbum in actu (das Wort im Wirken)).

Sal (Salz): Die erste Gestaltung der Natur ist die Begierde oder anziehende Kraft, welche sich in sich selber beschattet, und daraus die Finsternis entsteht. Die Schärfe ist die erste Eigenschaft der Begierde, welche sich verdichtet und hart macht. Die Härte ist die zweite Eigenschaft daraus, und die Kälte die dritte Eigenschaft. Diese Begierde ist mit ihren drei Eigenschaften eine Mutter aller Salze.

Mercurius (Quecksilber): Die zweite Gestaltung ist Scienz (Erfahrung) oder der bittere Stachel der Findlichkeit oder Empfindlichkeit, daraus das Mercurius-Leben entsteht (die fünf Sinne).

Sulphur (Schwefel): Die dritte Gestaltung ist die Angst oder Schmerzlichkeit als die Wurzel des Feuers oder der Essenz und wird das Sulphur-Leben genannt, daraus das Gemüt oder die fünf Sinne im Sulphur lebendig werden.

Die vierte Gestaltung ist das Feuer oder der Schreck oder der (explosive) Salpeter-Grund, darin sich Liebe und Zorn voneinander scheiden. Und damit endet hier das erste Prinzip als die finstere Welt oder der Grund der Hölle.

Das 2. Prinzip: Die göttliche Lichtwelt oder englische Welt.

Die fünfte Gestaltung ist das Licht oder Liebefeuer aus der göttlichen Freiheit oder heiligen Tinktur.

Die sechste Gestaltung ist das Hallen, der Schall, das Lauten, das offenbare Leben, das göttliche Leben und das geistige Mercurius-Leben.

Die siebente Gestaltung ist das leibliche Wesen aller Gestaltungen in allen drei Welten.

Das sind die sieben Gestaltungen, daraus das Wallen kommt, als ein Bewegen aller sieben Gestaltungen, welches eine Wurzel der vier Elemente ist, und wird das reine Element genannt, in dem das Ausgrünen oder Wachsen in der göttlichen Lichtwelt entsteht, nämlich das Paradies.

Diese sieben Gestaltungen mit ihren Eigenschaften und allem Wesen haben in der Zeit das 3. Prinzip ausgehaucht, nämlich die äußere sichtbare Welt mit:

1) Dem Himmel oder der Einfassung der vier Elemente, und der hat ausgehaucht:

2) Die Quintessenz als das Gestirn und wachsende Leben, und daraus kommen:

3) Die vier Elemente, daraus die irdischen Kreaturen geschaffen wurden.

Aus Herrn Balthasar Walter, M.D., eigener Hand

Prinzipien sind der geoffenbarte Gott oder das ausgesprochene Wort.

Von den sieben Eigenschaften der ewigen Natur, welche drei Prinzipien oder Welten machen:

Gott ist die Lust der Ewigkeit als des Ungrundes. Diese Lust faßt in sich einen Willen zur Offenbarung der Lust, und dieser Wille faßt sich in sich zu seinem selbsteigenen Grund. Das ist das Zentrum der Gottheit und ein Chaos als ein Auge der Ewigkeit, des Ungrundes und Grundes. Dieser Wille ist begehrend, um sich im höchsten Freudenreich als in der Kraft der Majestät in dem zu offenbaren, was der Wille in sich gefaßt hat. Nun kann aber keine Offenbarung ohne eine Verdichtung (Impression) und Bewegung sein. So ist die Verdichtung herb, und ist das Schöpfen aller Wesen. Es ist das Zusammengezogene, der begehrende Wille, und dieser Wille ist der Vater aller Wesen. So ist die Lust ein Sehnen, um sich zu offenbaren, und ist die englische Welt. Die Begierde gibt die finstere Welt und die Natur. Das Chaos ist der Ungrund, daraus die Seele im Feuerauge ist. Das ist der Geist, aus der Seele geboren, und sie ist ein Gleichnis und Bildnis Gottes, welches die englische Welt besitzt.

1) Die Verdichtung gebiert das Herbe. Dieses Herbe macht aus seiner Selbst-Eigenschaft Saturn, Mars und Mercurius, und das ist Phur im Sul (vom Sulphur). Sul (die Seele) ist von Gott oder der offenbarte Gott selbst. Phur (die Verkörperung des Wesens) macht das Rad der Sinne, und die Essenz der Wesenheit macht das bittere Stechen, als die zweite Gestaltung. Oder noch klarer: Die erste Gestaltung ist Salz und Saturn, die Begierde des ewigen Wortes, welches Gott ist. Das ist der Anfang der ewigen Natur, und ist die Fassung des ewigen Nichts in Etwas. Sie ist die Ursache aller Wesen, auch der Kälte und Hitze sowie des Wassers und der Luft, die Formierung der Kräfte und eine Ursache des Geschmacks: Die Mutter aller Salze.

2) Bitter-Stechen: Das zieht die Herbigkeit in die Verdichtung, und dieses Ziehen ist der bittere Stachel, der Mercurius, der Beweger zum Leben. Die zweite Gestaltung ist also der Mercurius, die Beweglichkeit der Begierde, als das Anziehen (bzw. Abstoßen), und ist die Ursache allen Lebens und Regens sowie der Sinne und Unterschiedlichkeit.

3) So machte es die Angst, und der Stachel wütet in der Angst. Und so scheidet sich die Begierde der freien Lust wieder in sich, wie ins Nichts, aber hat sich in der Verdichtung geschärft und ist ein Feuer, ja ein Liebefeuer geworden. Die dritte Gestaltung ist also Sulphur oder Mars, die Angst als die Empfindlichkeit und eine Ursache des Gemüts, darin die Sinne rege werden.

4) Feuer: Das erste Prinzip mit 1) Herb, 2) Bitter und 3) Angst gibt die Essenz des Feuers, und die freie Lust gibt das Licht. Der Ungrund zündet sich in der Verdichtung an und macht das erste Prinzip mit der Bewegung. Das Licht macht das zweite Prinzip mit der Kraft und dem Freudenreich. So macht die vierte Gestaltung den recht (bzw. wirklich) lebendigen Geist, halb in der Feuerwelt nach der Essenz und halb in der Lichtwelt nach dem Verstand. Denn die Kraft im Licht (des Bewußtseins) ist der Verstand und der verständige Geist.

NB (Nachbemerkung): Sulphur ist so nachzudenken: Phur ist der Beweger des Lebens und steht in den vier obigen Gestaltungen von 1) Herb, 2) Bitterstachel, 3) Angst und 4) Feuer. 1) Herb heißt Saturn. 2) Bitterstachel heißt Mercurius. 3) Angst heißt Qual des Feuers. 4) Und in der Qual wird das Licht scheinend, das heißt, der Ungrund wird ein Schein, und in diesem Schein verwandeln sich die ersten drei Gestaltungen von Herb, Bitter und Angst.

NB: Feuer, Mars und Sonne: Dieses (dreifache) Feuer ist eine Ursache des wahren Geistlebens, darin die heiligen Kräfte der freien Lust von der herben Rauhigkeit erlöst werden, denn das Feuer verschlingt in seiner Essenz das finstere Wesen der Verdichtung und führt es in sich in geistige Kräfte aus.

Das erste Prinzip: Das ist das allerursprünglichste in den sieben Qual-Geistern (bzw. Quell-Geistern) Gottes, wenn man bedenkt, daß darin das Licht nicht war, so daß darin die Schärfe, das heißt, der Zorn und die höllische Qual und Pein gewesen und geworden sind. Das ist es, daraus Luzifer ein Teufel wurde, und dahin gehören alle verdammten Seelen.

NB: Zwischen dem ersten und zweiten Prinzip ist der Natur-Himmel der Unterschied.

Das zweite Prinzip:

5) Liebefeuer, Venus: Diese fünfte Gestaltung ist die heilige geistige Liebebegierde, darin sich der heilige Wille Gottes in der strengen Verdichtung geschärft und durch das Feuer mit der Kraft der Allmacht offenbart hat. Der führt sich nun durch das Feuer im Licht heraus, und hat sich damit in den Kräften, in Leben und Bewegung, in die Begierde hineingeführt, darin die heilige Gebärung und das Freudenreich der größten Liebe Gottes steht und offenbar ist.

Die fünfte Gestaltung als Licht (zu denken): Als wenn ein Licht aufginge, welches das zweite Prinzip als das Freudenreich macht. Das ist Gott selbst, das Herz Gottes, der Sohn, und das Reich der Himmel und ewiger himmlischer Wonne. Das Licht macht also das zweite Prinzip mit der Kraft und dem Freudenreich. Hier geht der Heiliger Geist von Vater und Sohn aus, und ist die Wonne, Freude und Gott selbst. Dieser hat alles in die englische und die siderische Welt geschieden (bzw. entschieden) und geziert.

Die fünfte Gestaltung als Liebebegierde: Im Schein verwandeln sich die ersten drei Gestaltungen von Herb, Bitter und Angst. Aus Herb wird eine Liebebegierde, die fünfte Gestaltung. Diese Liebebegierde ist auch eine Verdichtung als ein erwecktes Leben, und das ist der lebendige und verständige Mercurius, der die fünf Sinne und die Rede gibt. NB: Die fünfte Gestaltung ist das Zentrum der Begierde der Liebe, das göttliche ewige Schöpfen, und das faßt sich wieder in den Kräften der Heiligkeit und Sanftmut.

Die sechste Gestaltung: Des Lebens Ursprung, Jupiter, Schall, Hall und Wort. Später wird dieses Zentrum ewiger göttlicher Schöpfung (wie in der fünften Gestaltung erklärt) das aussprechende und wiedergefaßte, ausgesprochene und wieder sprechende Wort in himmlischer Eigenschaft, nämlich der Hall, Schall, Stimme und Ton, auch in den Wachsenden. Im Paradies ist es der heilige Mercurius, der noch jetzt in dieser Welt ausgrünend ist. Die sechste Gestaltung ist auch der lebendige göttliche, kreatürliche und menschliche Mercurius. Sie ist der Schall des göttlichen Wortes aus den göttlichen Kräften, welcher sich in der Liebebegierde formt und in ein lautbares Wort aller Kräfte hineinführt, darin die Offenbarung des göttlichen Freudenreichs in der freien Lust der Weisheit Gottes steht. So hat die sechste Gestaltung diese Welt in der siebenten Gestaltung ausgesprochen.

Die siebente Gestaltung: Diese Begierde des Mercurius (Saturn, wie in der fünften (ersten?) Gestaltung erklärt) ist ein Hunger und zieht die Kraft des Lichtes in sich und macht es in der Begierde durch die Verdichtung leiblich. Das ist nun die siebente Gestaltung, ein Haus des Geistes und ein Wesen. Diese siebente Gestaltung ist der Natur Wesen, Luna und Saturn, und ist das geformte Wesen der Kraft: Was die ersten sechs Gestaltungen im Geist sind, das ist die siebente im begreiflichen Wesen, als ein Gehäuse all der anderen, oder als ein Leib des Geistes, darin der Geist wirkt und mit sich selber spielt. Auch ist er eine Speise des Feuers, davon das Feuer Essenz zu seiner Zehrung holt, darin es brennt. Und so ist diese siebente Gestaltung das Reich der Herrlichkeit Gottes, die geoffenbarte Kraft Gottes, die sich zu schauen begehrt. Sie faßt die himmlisch-göttlichen Kräfte und sich selbst wieder und ist die himmlische Natur, die Weisheit, die englische Welt und das große Mysterium. So haben also Licht und Finsternis miteinander gespielt. In dieser siebenten Gestaltung ist Gottes Weisheit seit Ewigkeit offenbar gewesen, daraus er alle Dinge geschaffen hat. Denn die Schöpfung aller Dinge ist die geoffenbarte geformte Weisheit, welche in menschlicher Eigenschaft der neuen Geburt „Christus“ heißt. Diese siebente Gestaltung ist auch der Sabbat, darin die anderen sechs von all ihrem Gewirke ruhen, sich wieder gebären und wieder ruhen. Das ist das ewige Wesen.

Das dritte Prinzip: In der ersten Verdichtung sind die ersten drei Gestaltungen die finstere Welt. In der zweiten Verdichtung sind eben diese drei Gestaltungen der Schein des Lichtes und die englische Welt. Was in der ersten finsteren Verdichtung höllisch ist, das ist in der zweiten himmlisch. Aus diesen beiden, aus des Lichtes und der finsteren Begierde, ist das dritte Prinzip geboren, ganz nach der Eigenschaft der inneren beiden Welten. Denn aus der Eigenschaft des Lichtes und der Finsternis, welche eins und nicht zwei sind, ist diese Welt ausgesprochen und im Schöpfungswort (Verbo Fiat) (als der Begierde) gefaßt und geformt. Das dritte Prinzip ist außerhalb des Natur-Himmels, doch inqualiert es in demselben, und es ist der siderische Geist Gottes. Hierin ist die siderische Luft der Geist, und das ist das tierische Reich, denn dazu gehört das Irdische: Es ging im Zorn Gottes auf, als diese Welt geschaffen wurde, und ist diese Welt. Aus diesem müssen wir in das zweite mittlere Prinzip, damit wir Kinder Gottes werden. Wenn wir aber des zweiten Prinzips nicht teilhaftig sind, dann regiert uns der siderische Geist im Licht der Natur, welches eine subtile Verführung ist, und so sind wir Heiden.

Aus Herrn Friedrich Krausen, M.D., eigener Hand

Ein Schlüssel seiner (Jacob Böhmes) Schriften

Ungrund, Nichts: Der unergründliche Wille des Vaters geht vom Ungrund aus. Das Ausgehen ist ein Geist des Willens, und das Ausgegangene ist das Gefundene, wie ein Spiegel. Der Wille imaginiert im Spiegel des Gefundenen, zieht in sich und schwängert sich: Das ist Herz. So wohnt der Wille als Vater, und das Herz als Sohn, und der Ausgang als Geist im Spiegel.

Der Spiegel ist das Auge des Mysteriums. Der Geist, der aus dem Willen und Herzen ausgeht, ist das Sehen oder die Essenz im Spiegel, und der Spiegel ist sein Glanz mit den Wundern. Das Wunder ist ein Blitz (des gedanklichen Bewußtseins) mit allen Farben, doch unerkannt deren einer. Das Wunder ist eine Begierde nach der Natur, darin es sich offenbaren kann, und so empfängt die Natur im Begehren.

Das Begehren imaginiert nach dem Licht der Freiheit, wird aus sich im Feuer offenbar, und in sich in der finsteren Welt. So wird das Feuer im Licht in der Freiheit offenbar. Und das Mysterium zusammen mit dem Spiegel der Wunder, welches im Ursprung in der Freiheit steht und auch bleibt, wird mit dem Licht offenbar, heißt „Gott“ und ist von der Wesenheit umfangen. Das Feuer Gottes lüstert nach Wesen und empfängt Wesen. Im Wesen ist die Tinktur, und die Tinktur begehrt Leib, das ist das (heilige) Element. Das Element begehrt Dasein (Ens), und dieses Dasein ist Paradies oder das Wesen der Essenz im ersten Wesen. Das Dasein des Feuers und des Lichtes heißt Quintessenz. Dies alles begehrt Wesen aus sich, und das ist die äußere Welt als ein ganzes Gleichnis der inneren Welt. Das Paradies ist dieser Welt am nächsten.

Ein weiterer Schlüssel des Autors von selbigem Herrn Friedrich Krausen, M.D., eigener Hand

Ungrund, ewiger Wille des unergründlichen Wesens: Das Mysterium der Dreizahl mit der Weisheit jenseits der Natur ist Wille, Herz, Geist und Spiegel, wird aber noch nicht Gott genannt, sondern erst in der Anzündung des Prinzips. Das Prinzip ist nach der Natur des Vaters seine Eigenschaft, aber in der Majestät wird er Gott genannt. Denn in der Majestät ist die Gottheit, und ist Geist, Leben und Kraft.

Weisheit ist das Gehäuse des Mysteriums jenseits der Natur und ist wie ein Glanz oder Spiegel vom Mysterium. Hier ist es nur der Spiegel der Weisheit und der Wunder. Weisheit ist die Offenbarung der Gottheit und die Ursache der Imagination des Vaters zum Sohn. Die finstere Welt ist der Grund, das Sinken. Die Feuerwelt ist der Vater, das erstes Prinzip. Die Lichtwelt ist der Sohn, das zweite Prinzip. Und der Heilige Geist geht vom Vater und Sohn aus. Weisheit ist das Gehäuse dieser Drei, und darin wohnt die Dreiheit in der Weisheit.

Wesen ist die höchste Tinktur, und Tinktur ist Wesen. Wesenheit ist in sich selbst tot, aber die Tinktur ist ihr Leben. So ist Wesenheit göttlich-himmlische Leiblichkeit. Aquaster (Wasserwesen) ist himmlische Wesenheit aus himmlischem Wasser, und darin sind Mercurius, Sulphur und Salz.

Feuer ist das rechte (wirkliche) Prinzip, das starke, große und allmächtige Leben. Auch Christus sagt: »Der Vater ist größer als ich. (Joh. 14.28)« Denn das Feuer ist größer als das Licht zwischen allen drei Welten und gibt allen drei Qual (bzw. Qualität) und Essenzen. Aus der Qual entsteht das rechte (wirkliche) verständige Leben. Was das Feuer gibt, daraus kommt Verstand. Feuer heißt Wesen und gibt Geist. Feuer gibt Wind, und Licht gibt Luft.

Die Essenz ist das ganze Wesen ineinander und das Leben der Wesenheit. Die Essenz selbst hat kein Leben noch Wesen, denn sie ist wie ein Spiegel und das Finden. Sie ist subtiler als Wesen und zieht in sich, so daß Wesenheit wird. Wesenheit kommt also aus der Essenz, wie aus der Essenz der Sonne das Wasser wird. „Es“ ist Feuer in der Natursprache, und „senz“ ist Fassung und Leibwerdung, die das Feuer in sich hält. Essenz ist also wie ein Grünen und Quellen (wie die Lebensgeister im Fleisch) oder ein Regen oder ein kleines Leben in der Weisheit ohne den rechten (wahren) Geist. Doch ist sie ein Geist, daraus der rechte Geist mit dem Leben entsteht, nämlich aus seiner Ursache.

Ens (Dasein) ist das Grünen.

Iliaster ist der Anfang der Natur.

Cagastrum ist das äußere Feuer in der Ausgeburt.

Necrolice ist die finstere Welt in den ersten drei Gestaltungen.

Necromantice ist der Feuergeist, das Prinzip mit seiner — — — Necromantice im Sohn, in der Lichtwelt.

Himmlische Jungfrau ist ein Glanz und Spiegel des Heiligen Geistes. Und dieser ist das Sehen in ihr, denn sie sieht selber nicht, und das ist das Wunder, die Farben. Der Heilige Geist ist die Kraft darin. Wäre sie die Kraft, dann wäre sie die Gebärerin.

Iliaster ist Mysterium des göttlichen Wesens jenseits der Natur, welcher den Willen zur Natur in sich faßt. Dieses Gefaßte im Willen ist das Wesen der Natur mit seinen Gestaltungen und Eigenschaften. Das ist der Anfang und das finstere Schöpfen und steht in der Herbigkeit. Es ist in sich die finstere Welt, und in der Ausgeburt im dritten Prinzip ist es die Erde, daraus die zwei Gestaltungen von Gut und Böse geboren werden (was die finstere strenge Gestaltung betrifft). Was aber die Geistes-Gestaltung an sich selbst ist, heißt es Cagastrum, das Zentrum der Natur.

Necrolice sind die Gestaltungen vor dem Feuer und Prinzip in der Angstkammer.

Necromantice ist das (erste) Prinzip: Die rechte Feuerwelt oder Seele, welche im Licht das zweite Zentrum gebiert. Das heißt Necromantice und ist die Offenbarung des Iliastri, darin das Iliastrum im Feuer und Licht offenbar wird. Das ist das edle Bildnis nach Gott, ein kleiner Gott (darin die Dreizahl) oder Gott selbst ist. Es ist auch die Heilige Dreifaltigkeit ohne Formen, sofern das (erste) Prinzip angezündet ist. Von der Dreizahl wird das Bildnis aus dem majestätischen Licht zum göttlichen Verständnis entzündet.

Tinktur ist die Jungfrau als das Leben der Weisheit, hat ein fliegend-geistiges Leben und ist der scharfe Geist in der Weisheit. Sie ist nach dem Wesen der jungfräuliche Geist, und ist in der Wesenheit die andere (zweite) Eröffnerin der Weisheit nach dem Geist Gottes. Sie ist der Weisheit Glanz und des Heiligen Geistes oder der Gottheit Leib. In ihr eröffnet der Heilige Geist die Wunder, und darin ist sie aufgelöst und gehört zu den Wundern.

Quintessenz ist Paradiesqualität in der himmlischen Welt, aber in der äußeren Welt ist sie eingeschlossen. Wenn sie aufgelöst wird, ist sie wie Tinktur. Doch weil sie im Feuer ist, ist sie nur halb offen. Wäre sie ganz offen, was könne sie nicht tun? Ohne dem Feuer ist die Tinktur mit dem Tinktieren wieder eingeschlossen. Im neuen Menschen ist sie als Quintessenz offen, doch mit dem alten überzogen, und kann Taten und Wunder tun, sogar Berge versetzen.

Das äußere Mysterium (dazu das Gestirn gehört) hat alle Kraft und Wesen des inneren Mysteriums, nur daß es eine Ausgeburt und wie ein Gleichnis ist. Dahinein gehört und tritt alles, was da ist und in dieser Welt genannt werden kann. Darin sind Feuer, Wasser, Erde und Luft.

Luft ist der Geist des Mysteriums.

Gottes Freudenreich ist, wenn man aus der Angstkammer durch den Tod in die Freiheit ins Licht gesetzt wird.

Zion ist an sich selbst paradiesisches Wesen und Gestaltung des Paradieses. Es ist das Ausgrünen des paradiesischen Wesens, welches im alten adamischen Menschen verborgen ist, und wird im neuen Menschen verstanden.

Das Regiment in Zion ist das ewige Element, darin alles liegt. Zion grünt aus dem Wesen des Elements, wie die Essenz aus der Erde, und ist das Grünen des neuen Leibes in Christus.

Weisheit aber ist das Auge des Elements und auch Zions, darin alle Wunder erblickt werden, und aus den Wundern ist das Ausgrünen nach der Gestalt des Anblicks desselben Spiegels. Weisheit ist kein Wesen, nimmt auch kein Wesen in sich, sondern ist des Wesens Auge und Verstand. Sie wohnt im Wesen, und ist das Wunder darin. Weisheit gibt Farben oder Gestaltung der Farben. Weisheit ist die Wunder, die der Geist erblickt, und umschließt sie alle.

Paradies ist Wesenheit, und das ist rechte (wahre) Essenz oder Wesenheit.

Das heilige Element ist das Leben dieses Wesens, hat dasselbe Leben und Wesen an sich, und ist dieser Welt am nächsten. Dieses Element ist Wesenheit und deren Leben.

Licht ist Majestät.

Sohn ist das Herz des Lichtes und die Kraft der Majestät.

Vater ist die Kraft der feurigen Essenzen. Er ist die verborgene Feuerwelt, die im Himmelreich nicht offenbar wird.

Seele hat die Gestaltung der Natur, ist das Prinzip des Vaters, hat Finster- und Feuer-Welt, und ist es auch selber. Kann das Feuer nicht brennen, dann hat sie kein Licht und ist ein Teufel, dessen Feuer auch nicht brennen kann.

Die heilige Seele hat Christi Geist, und das ist der Heilige Geist, und der geht aus der Seele aus.

Turba („Verwirrung“) ist, wenn sich der Grimm in einem Ding eröffnet. Dann wird das Gute zerstört und in einer Angstqual in die Eigenschaft der finsteren Welt geführt. Turba ist Grimm und Zorn-Wille, ein Zerrütter, wie wenn das Süße sauer wird, wie der Essig in der Milch, so daß die Milch nicht mehr so ist, wie sie vorher war.

Tinktur ist in allen drei Prinzipien und ist die Wesenheit der Heiligen Dreiheit. Sie ist keine Macherin, sondern das Leben von Feuer und Licht, eine Eröffnerin aller Farben, um in den Wundern alles in den höchsten Grad zu führen. Nämlich wie die äußere Tinktur Gold macht, denn sie macht doch keins, sondern eröffnet es nur. So macht die Tinktur die Farben in der Weisheit. Tinktur ist also das Leben der Weisheit, und der Heiliger Geist ist das Leben aller.

Kraft kommt aus dem Zentrum der Natur, ist erst leidlich, dann im Licht lieblich und freundlich verändert.

Mysterium Magnum jenseits der Natur ist mit der Weisheit ganz Eins, hat alle Gestaltungen wie das Element und ist das Paradies. Die Tinktur ist sein Höchstes. Alles kommt aus dem Mysterium Magnum, und dies ist in allen drei Prinzipien, in jedem Ding nach seiner Eigenschaft. Jedes ist etwas Heimliches, ist aus dem Mysterium Magnum gekommen und muß wieder hinein. So macht der Mensch seine Wunder in den Elementen und in seinem Mysterium in sich, und führt sie in die Wurzel der Elemente und damit ins Mysterium. Wenn die Elemente vergehen, dann bleibt das Mysterium. Die Seele ist mit diesem Mysterium ein Feuer, und darum muß der Mensch im Mysterium Rechenschaft dafür geben.

Sucht ist der Ursprung der Natur.

Wille ist Gott, der Vater der Ewigkeit.

Ende


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